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Bei E-Mobilität aufs Gas drücken!

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Bei E-Mobilität aufs Gas drücken!

Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, zeigt sich erfreut darüber, dass der Landtag einen wesentlichen Punkt seiner Tagesordnung zum Haushaltsgesetz angenommen hat. Demnach soll Süd-Tirol innerhalb 2017 möglichst flächendeckend mit Schnellladestationen für E-Fahrzeuge ausgestattet werden.

Leider nicht angenommen wurden hingegen folgende zwei Punkte: 1. Innerhalb 2017 nach dem Vorbild Österreichs ein Förderpaket für die Schaffung einer Infrastruktur für die E-Mobilität umzusetzen; 2. Eine Studie über die auf Grund der Umstellung auf E-Mobilität potentiell gefährdeten Arbeitsplätze erstellen zu lassen und eine Förderung von dadurch erforderlichen Umstrukturierungen und Umschulungen zu beschließen.

Große Ölkonzerne und erdölexportierende Länder beeinflussen, durch Produktionsdrosselung bzw. durch zusätzliche Förderung, massiv auch den Ölpreis und damit die wirtschaftliche Entwicklung weltweit. Zudem entpuppt sich die Verwendung von Erdöl als Treibstoff als eines der größten Klimakiller. Um die laut UN-Klimakonferenz von 2015 in Paris vereinbarte Reduzierung der Treibhausemissionen zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Werten zu erreichen, muss die Verbrennung fossiler Energieträger komplett eingestellt und die Energieversorgung (wie Strom, Wärme und Verkehr) vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Süd-Tirol hätte dafür die besten Voraussetzungen, da es mehr als doppelt so viel erneuerbare Energie (Wasserkraft, Solarenergie usw.) produziert wie es selber verbraucht.

Was gilt es also zu tun? Süd-Tirol soll so schnell wie möglich energieautark und klimaneutral werden. In Sachen umweltfreundliche Mobilität haben große Autokonzerne bereits reagiert. So investiert der VW-Konzern nach dem Abgasskandal jetzt massiv in die E-Mobilität und will bis 2025 bei Elektroautos Weltmarktführer sein. VW hat angekündigt, ab 2020 ein E-Auto mit einer Reichweite von 600 km auf den Markt zu bringen, und es soll nicht mehr als ein vergleichbarer Golf kosten. Opel wird 2017 den neuen Opel-Ampera mit einer Reichweite von 500 km auf den Markt bringen.

Die E-Mobilität hat eine Reihe von Vorteilen zu bieten: Keine Abgase, kein Lärm, das Auto kann auch Zuhause aufgeladen werden, Ölwechsel, Zahnriemen, Lichtmaschine, Starter, Schalldämpfer werden nicht mehr benötigt, und sogar die Bremsen müssen kaum noch gewechselt werden. Allerdings gibt es auch Nachteile, und zwar für die Werkstätten: Zwar werden für sie sicher weiterhin Reparaturen anfallen, doch Wartungsarbeiten, wie sie bisher notwendig waren, werden fast zur Gänze wegfallen. Im Gegenzug werden aber viele Stellen geschaffen, die sich mit Zukunftstechniken beschäftigen werden. Parallel zur Produktion und Entwicklung von E-Mobilität muss die entsprechende Infrastruktur (z.B. Ladestationen) geschaffen werden.

Österreich stellte im November 2016 ein Förderpaket für E-Mobilität vor: Die Anschaffung eines E-Autos oder eines Pkws mit Brennstoffzelle wird ab 2017 mit 4.000 Euro pro Fahrzeug gefördert. E-Fahrräder und E-Mopeds bekommen 375 Euro Zuschuss. Die Errichtung privater Ladeinfrastruktur wird mit 200 Euro pro Box gefördert. Öffentlich zugängliche Stationen erhalten jeweils bis zu 10.000 Euro. Ebenso auf kommunaler Ebene sollen für die E-Mobilität Anreize geschaffen werden: Gratisparken, die Nutzung der Busspur und die Erweiterung von Lieferzonen und Lieferzeiten.

„Süd-Tirol ist zwar auf dem richtigen Weg. Doch um mit der neuesten Technik und den Initiativen in anderen Ländern Schritt halten zu können, muss sich Süd-Tirol in der E-Mobilität viel stärker engagieren und viel mehr investieren als bisher“, betont Zimmerhofer abschließend.

Bernhard Zimmerhofer,
Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit

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