Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, fordert im Zuge der geplanten Neuausrichtung der Telekomregeln in der EU, die Öffnung des Süd-Tiroler Marktes auch für deutschsprachige Telefonanbieter. Diesbezüglich wurden potentielle Anbieter inzwischen schon schriftlich kontaktiert.
Der Vertreter des Landesbeirates für Kommunikationswesen hat es bei der Vorstellung des Tätigkeitsberichtes 2015 im Landtag unmissverständlich dargelegt: Die Beschwerden über die italienischen Telefonanbieter in Süd-Tirol haben ein unerträgliches Ausmaß erreicht. Die Streitfälle im Telefonie-Sektor sind beim Beirat in Bozen im letzten Jahr um mehr als 40 Prozent angestiegen! Auch bei der Verbraucherzentrale häufen sich diesbezügliche Beschwerden.
Für die Bevölkerung stellt dieser Zustand nicht nur in bürokratischer, sondern vor allem auch in finanzieller Hinsicht eine große Herausforderung dar. Grundsätzlich kann man von einem sehr „kundenunfreundlichen“ Agieren der italienischen Telefonie-Unternehmen in Süd-Tirol sprechen. So werden z.B. das Marketing, sowie die Kommunikation mit den Kunden, ausschließlich in italienischer Sprache geführt. Rechnungen, ungewünschte Dienste und Dienstausfälle sind die meistgenannten Streitfälle. Immerhin konnten im Jahr 2015 durch die Schlichtungstätigkeit des Kommunikationsbeirates den Bürgern satte 236.380 Euro rückerstattet werden.
Laut einem internen Dokument der EU-Kommission soll es eine groß angelegte Neuausrichtung der Telekomregeln in der Staatengemeinschaft geben. Hintergrund sind die Milliardenverluste der Telefonmonopolisten, die sie durch die Internetdienste wie „WhatsApp“ oder „Skype“, über die die Nutzer Telefongespräche führen und Nachrichten verschicken können, hinnehmen mussten.
In der nächsten Landtagssession wird ein Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit zu diesem Thema behandelt. Zimmerhofer fordert im Antrag konkret:
1. Den Süd-Tiroler Vertreter im EU-Parlament damit zu beauftragen, das anstehende Gesetz zur Neuausrichtung der Telekomregeln in der Staatengemeinschaft dahingehend zu beeinflussen, dass eine Liberalisierung in diesem Sektor auch im Sinne der Süd-Tiroler Konsumenten ermöglicht wird.
2. Alle rechtlichen, technischen und finanziellen Voraussetzungen zu schaffen, damit ein oder mehrere Telefonanbieter aus dem deutschsprachigen Raum ihre Dienste auch in Süd-Tirol anbieten können.
3. Die Schlichtungsangebote des Landesbeirates für Kommunikationswesen nicht nur im Büro in Bozen, sondern auch in den Bezirken zu ermöglichen.
Bernhard Zimmerhofer,
Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit.