Am Dienstag und Mittwoch fand in Verona eine Zusammenkunft der venetischen Unabhängigkeitsbewegungen statt. Auch der Südtiroler Heimatbund war zu Gast. Katalonien stand dabei im Mittelpunkt.
Jordi Fornas i Prat, langjähriger Kämpfer für die Unabhängigkeit Kataloniens und ehemaliger Bürgermeister der katalanischen Gemeinde Gallifa, gab als Ehrengast und Hauptredner Einblicke in den langen Weg zur Unabhängigkeit Kataloniens und in das diesbezügliche aktuelle Geschehen. Fornas erklärte eindrücklich, dass der katalanische Freiheitsgedanke seit je von der Zivilgesellschaft ausging, und dass diese immer wieder Druck auf die Politik ausübte. Dieser Prozess dauere bis heute an, und er ließe sich nicht mehr aufhalten, wenngleich es in jüngster Zeit politische Verzögerungen und Rückschläge gegeben habe.
„L’indipendenza non si chiede, l’indipendenza si fa!“, zu Deutsch: „Die Unabhängigkeit fordert man nicht, die Unabhängigkeit macht man“ – so Fornas’ Leitspruch. Zwischen Katalonien und Venetien gebe es eine Reihe von historischen Parallelen. Eine wichtige Voraussetzung für die Unabhängigkeit sei die Eigendefinition einer Gemeinschaft als Nation aufgrund von verschiedenen historischen Faktoren. Für die Veneter gelte es, das Bewusstsein in diese Richtung zu schärfen.
Die Vertreter des Südtiroler Heimatbundes mit Obmann Roland Lang und Cristian Kollmann dankten der Gastgeberin Patrizia Badii und dem Comitato Liberazione Nazionale Veneto (CLN Veneto) und berichteten über den Stand der Entwicklungen in Südtirol bei den für den Heimatbund wichtigen Anliegen wie Selbstbestimmung, österreichische Staatsbürgerschaft und Toponomastik. „Es ist für uns immer wieder beeindruckend und motivierend, so viel Zuspruch von anderen Völkern – sei es in Italien, sei es anderswo – zu erfahren, die sich, so wie wir Südtiroler, fremdbestimmt und bevormundet fühlen!“, resümieren Lang und Kollmann. Als Dankeschön für seinen Freiheitskampf, „der unser aller ist“, bekam Jordi Fornas i Prat von Heimatbund-Obmann Lang Eva Klotz’ Biographie über ihren Vater Jörg Klotz überreicht.
Roland Lang, Cristian Kollmann
Südtiroler Heimatbund