Unter die Stimmungsmacher*innen gegen die doppelte Staatsbürger*innenschaft darf sich nun auch – gar nicht überraschend – Martha Verdorferin einreihen (Leserbrief in Ihrer Zeitung vom 22. Februar).
Eigentlich sollte es für eine Historiker*in und damit Wissenschaftler*in selbstverständlich sein, dass man/frau sich auch beim Thema Doppelpass an wissenschaftlichen Fakten und am europäischen Vergleich orientiert. Stattdessen zieht Frau Verdorferin es vor, völlig unseriös und einer Wissenschaftlerin unwürdig, ausschließlich Polemiken und Ängste zu schüren, wie es sonst eigentlich nur Rechtspopulist*innen tun.
Zudem verwendet Frau Verdorferin den Pluralis Majestatis, spricht also könig*innengleich in der wir-Form („Wir brauchen die österreichische Staatsbürgerschaft nicht“). Doch für wen spricht Frau Verdorferin eigentlich genau? Wohl für ihre in die altoatesinische Lehrmeisterei abgedriftete Kollegschaft, aber auch für jene Bürger*innen in Südtirol, die zu Altoatesin*innen assimiliert sind, weil sie eine regelrechte Abneigung gegen alles Tirolerische und Österreichische entwickelt haben und damit die Gesellschaft spalten.
Altoatesin*innen wie Martha Verdorferin können gerne das Angebot einer österreichischen Staatsbürger*innenschaft ausschlagen – wird sie doch niemandem aufgezwungen. Allerdings ist es nicht die Aufgabe von Frau Verdorferin, ausnahmslos allen Südtiroler*innen ihre österreichische Identität abzusprechen und bereits im Vorfeld eine Neiddebatte unter den italienischen Mitbürger*innen anzuzetteln und sie gegen die Südtiroler*innen aufzuhetzen.
Die Verwendung des Gender-Sternchens (*) ist übrigens ja auch freiwillig, Frau Verdorferin, und diesbezüglich habe ich soeben versucht, von Ihnen zu lernen.
Cristian Kollmann
Süd-Tiroler Freiheit