Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, fordert in einem Beschlussantrag die Einrichtung einer Treuhandgesellschaft für Süd-Tirol nach dem Vorbild des wiedervereinten Deutschlands.
Zimmerhofer begründet sein Anliegen damit, dass sich Italien seit dem Ende des 1. Weltkrieges schwerer Vergehen an der Bevölkerung Süd-Tirols schuldig gemacht habe und dass sich der Staat dafür weder jemals offiziell entschuldigt noch an Süd-Tirol Entschädigungszahlungen geleistet habe. Darüber hinaus müsse Süd-Tirol bis heute beträchtliche finanzielle Ressourcen an den Staat abliefern.
Zimmerhofer schreibt: „Mit dem neuen Finanzabkommen zwischen Landeshauptmann Arno Kompatscher und der römischen Regierung verzichtet Süd-Tirol auf Ausstände von 3,2 Milliarden Euro und bezahlt außerdem freiwillig 476 Millionen Euro jährlich bis zum Jahr 2023, nicht zu vergessen die nächsten drei Jahre sogar 800 Millionen Euro als Beitrag zum Abbau der Staatsschulden. Die aktuellen Pro-Kopf-Schulden in Italien und somit auch in Süd-Tirol belaufen sich auf ca. 35.000 Euro. Der gesamte Schuldenstand Süd-Tirols beim Staat beträgt also ca. 17,5 Milliarden Euro“.
Die Aufgabe der einzurichtenden Treuhandgesellschaft sollte, so Zimmerhofer, darin bestehen, eine möglichst genaue Schadenssumme (Zerstörungen, Beschlagnahmungen, Enteignungen) für die Zeit nach 1915 sowie den Wert aller staatlichen Immobilien und Leistungen auf dem Gebiet des heutigen Süd-Tirols zu ermitteln. „Mit diesem Ergebnis in der Hand geht es dann darum, dass sich Süd-Tirol bei zukünftigen Finanzverhandlungen mit Italien auf verlässliche Daten berufen kann. Die Idee eines Freikaufs Süd-Tirols von Italien, wie bereits einmal von Landtagspräsident Thomas Widmann angeregt, würde dann auf konkreten Zahlen basieren“ schreibt Zimmerhofer abschließend.
Süd-Tiroler Freiheit
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