Der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, bezeichnet die aktuellen Unabhängigkeitsbestrebungen in ganz Europa als ein Aufbegehren der Bürger gegen staatliche Institutionen, die nicht durch kulturelle Entwicklungen, sondern aufgrund politischer Willkürentscheidungen entstanden sind. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist auf dem Vormarsch und längst zur politischen Realität geworden. Diese Entwicklung gilt es nun auch für Süd-Tirol zu nutzen.
In Venetien läuft seit Sonntag ein Unabhängigkeitsreferendum, mit dem sich die Bevölkerung für oder gegen einen Verbleib bei Italien aussprechen soll.
In Schottland wird im September über die Unabhängigkeit angestimmt und in Katalonien erfolgt im November ein Referendum.
Auch die aktuellen Entwicklungen auf der Krim laufen in dieselbe Richtung. Es gilt zwar festzuhalten, dass die dortige Abstimmung nicht nach den internationalen Standards einer Volksabstimmung abgelaufen ist -so gab es weder ausreichend Informationen für die Bevölkerung, noch die Überprüfung der Abstimmung durch internationale Wahlbeobachter- doch Tatsache bleibt, dass die Bevölkerung der Krim das Recht auf eine Abstimmung für sich in Anspruch nimmt.
Die Reaktionen der europäischen Staaten, die auf die staatliche Unantastbarkeit der Ukraine verweisen, sind dabei nichts anderes, als der hilflose Versuch, die Kraft der Selbstbestimmung auf kleiner Flamme zu halten, was langfristig nicht gelingen wird.
Der Umgang mit dem Selbstbestimmungsrecht wird zum Prüfstein für den europäischen Integrationsprozess. Wer ein Europa ohne Grenzen will, muss auch zulassen, dass neue Regionen entstehen und Unrechtsgrenzen beseitigt werden.
Es gilt, nun auch Süd-Tirol und die europäische Öffentlichkeit auf die Durchführung der Selbstbestimmung in Süd-Tirol vorzubereiten. Die aktuellen Ereignisse in Europa entwickeln sich zu einer Sternstunde für die Selbstbestimmung, die Süd-Tirol nicht verpassen darf.
L.-Abg. Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT