Hohn der Geschichte: Am 11. November 1918 besetzten italienische Truppen Süd-Tirol. Auf den Tag genau 97 Jahre danach sagt die Süd-Tiroler Volkspartei im Landtag Ja zu einer zentralistischen Verfassungsreform, indem sie einen Begehrensantrag der Süd-Tiroler Freiheit abgelehnt hat. Mit dem Begehrensantrag hätte der Landtag die Süd-Tiroler Parlamentarier in Rom auffordern sollen, der Verfassungsreform nicht zuzustimmen.
Sven Knoll, der Ersteinbringer des Antrages, zeigt sich enttäuscht: „Es erschreckt mich, dass die Südtiroler Volkspartei bereit ist, sich selbst zum Totengräber der Demokratie und der Autonomie zu machen. Ein derartiges Verhalten ist willfährig und fahrlässig. Nachdem die SVP selbst einer minderheitenfeindlichen Verfassungsreform zugestimmt hat, macht sie sich sowohl vor Rom als auch vor ihren eigenen Wählern endgültig unglaubwürdig, wenn sie in Zukunft über die römischen Zentralisierungsmaßnahmen jammern wird. Derzeit wird von Seiten der SVP noch so getan, als ob diese zentralistische Verfassungsreform auch noch ein Segen für Süd-Tirol wäre. Das Maß an Ignoranz der SVP in dieser Angelegenheit ist durch nichts mehr zu überbieten. Dies wird sich sehr bald rächen, und ganz Süd-Tirol wird dafür den Preis bezahlen müssen“.
Süd-Tiroler Freiheit
Landtagsklub