Als Armutszeugnis für Süd-Tirol bezeichnet Sven Knoll, von der Süd-Tiroler Freiheit, das Verhalten der SVP, welche sich einmal mehr gegen die Wiedereinführung des Andreas Hofer Liedes als offizielle Landeshymne ausgesprochen hat.
Die Argumentation der SVP, dass man diese den Italienern nicht zumuten könne ist nicht nur stumpfsinnig, sondern auch historisch falsch. Das Andreas Hofer Lied war bis zur Annexion Süd-Tirols durch Italien auch die Landeshymne der damals hier ansässigen Italiener. Im Trentino empfinden viele Bürger noch heute das Andreas Hofer Lied als Landeshymne, wovon nicht zuletzt die Tatsache zeugt, dass es auch eine italienischsprachige Version des Liedes gibt. Auch beinhaltet der Text des Liedes keine Aussagen, die von Italienern als Provokation oder gar Beleidigung empfunden werden könnten. Ganz im Gegenteil zur italienischen Staatshymne, welche in ihrer Wortwahl äußerst gewalttätig ist und eine Verschmähung und Beleidigung Österreichs darstellt.
Es ist bezeichnend für das devote Verhalten der Landesregierung, dass kein Protest gegen die italienische Staatshymne erhoben wird, welche den Süd-Tirolern immer wieder aufgezwungen wird, sehr wohl aber die Tiroler Landeshymne als nicht zumutbar empfunden und daher abgelehnt wird.
In diesem Zusammenhang weist Sven Knoll auch die Aussagen von LH Durnwalder entschieden zurück, wonach es keine Landeshymne brauche, da es bereits das Landeswappen gebe.
Das Süd-Tiroler Landeswappen wurde als Ersatz für den Tiroler Adler eingeführt, deren Verwendung Süd-Tirol untersagt wurde. Auch wenn sich dessen Aussehen auf eine der ältesten Abbildungen des Tiroler Adlers bezieht, so kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Süd-Tiroler Landeswappen eine schlechte Kompromisslösung ist, mit der nur erreicht wurde, dass sich die Tiroler Landesteile auch optisch voneinander entfernen. Nicht umsonst wird das Landeswappen von vielen Süd-Tirolern daher auch abschätzig als „Autonomiegigger“ bezeichnet.
Sven Knoll
SÜD-TIROLER FREIHEIT
6. Juni 2007