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Horror-Post von Scientology an Gemeinderäte

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Horror-Post von Scientology an Gemeinderäte

Mehrere Gemeinderäte der Bewegung Süd-Tiroler Freiheit haben in den letzten Wochen "Horror"- Post von einer "Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte (KVPM)" erhalten. Es handelt sich um eine Broschüre sowie eine DVD mit dem Titel: „Psychiatrie Tod statt Hilfe“.

Die KVPM wurde 1969 von der Scientology- Kirche gegründet, nach eigenen Darstellungen zum Zwecke, "Menschenrechtsverletzungen in der Psychiatrie zu untersuchen und aufzudecken, sowie das Gebiet der geistigen Heilung zu reformieren."

Die Organisation ist dem deutschen Verfassungsschutz bekannt. Unter dem Titel: "Was verbirgt sich hinter den Hetzkampagnen gegen die Psychiatrie?" warnt das Landesamt für Verfassungsschutz Baden –Württemberg (s. Anlage) folgendermaßen: "Die gegen die Psychiatrie gerichtete Hetze der "Scientology- Organisation" ist stärker denn je. Scientology hat einem bedeutenden Teil aller Psychotherapieangebote den Kampf angesagt, weil sie offenkundig selbst Dominanz im Gesundheitswesen erlangen will. Die Agitation steht auch in Zusammenhang mit ihren ehrgeizigen gesellschaftspolitischen Ambitionen." Es sei „größte Wachsamkeit“ gefordert. Das Propagandamaterial zielt laut Verfassungsschutz auf die Neugewinnung von Mitgliedern für die Scientology-Organisation ab, betreibt pauschale Hetze gegen einen ganzen Berufsstand und „setzt die Psychiater mit Vergewaltigern und Mördern gleich“.

Die Sekte unterstellt mit ihrem Horror- Werbematerial eine breit angelegte Verschwörung. Ob es sich um die Vernichtungslager des Nationalsozialismus, die Inhaftierung von Dissidenten in der Psychiatrie der Sowjetunion oder um die Terroranschläge vom 11. September 2001 handelt – stets sollen nach Darstellung der KVPM die Psychiater als „Strategen der Zerstörung“ verantwortlich sein.
Es geht laut Verfassungsschutz aber auch um eine Marktverdrängung. Scientology betrachte Psychiatrie und Psychologie offenkundig als lästige Konkurrenz, in einer Mitgliederzeitung habe sie angekündigt: "Es ist an der Zeit, das Feld der geistigen Gesundheit zu übernehmen." Sie wolle in Medizin und Justiz den Boden für ihre eigenen Zwecke bereiten und damit Mitglieder gewinnen. Mit der Botschaft, die Demokratie habe versagt und die Menschen "in den Schlamm gestoßen" propagiere sie als Alternative eine scientologische Gesellschaftsordnung.

Die Landtagsabgeordnete Dr. Eva Klotz sowie die betroffenen Gemeinderäte der Bewegung "SÜD-TIROLER FREIHEIT" (davon die 4 Gemeindräte von Tramin, die beiden von Montan und Riffian und die Gemeinderätin von Meran) reagieren mit Unverständnis und Empörung auf den Erhalt solchen Werbematerials der Scientology-Organisation und verwahren sich gegen jeden Versuch der Vereinnahmung von dieser Seite. Sie wollen mittels Anfrage der Abgeordneten Klotz vom Landesrat für Gesundheitswesen wissen, ob er über diese Werbekampagne von Scientology gegen den genannten Berufsstand in Kenntnis ist und ob er es nicht als notwendig erachtet, gegen solche Pauschalverurteilungen etwas zu unternehmen. Auch sollte ermittelt werden, ob nur einzelne Gemeinderäte der Opposition dieses Material zugeschickt bekommen haben oder ob es auch Gemeindereferenten bzw. Bürgermeister erhalten haben.

Es wäre auch wichtig, zu erfahren, nach welchen Kriterien die Empfänger dieser Horrorwerbung ausgewählt wurden und welches Adressenmaterialmaterial dabei herangezogen worden ist.

Lt. Abg. Dr. Eva Klotz, Gemeinderäte Stefan Zelger (Tramin), Reinhild Campidell (Meran), Barbara Klotz (Riffian), Sven Knoll (Schenna)

Archiv, Eva Klotz, Reinhild Campidell, Stefan Zelger, Sven Knoll
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