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Verharmlosung von Kriegsverbrechen

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Verharmlosung von Kriegsverbrechen

Als erbärmlichen Versuch der Geschichtsfälschung und unverantwortlichen Akt der Leugnung von Kriegsverbrechen, bezeichnet der Landesjugendsprecher der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, die Reaktion der neofaschistischen Partei Alleanza Nationale, auf die Forderung der SÜD-TIROLER FREIHEIT, die vom faschistischen Italien begangenen Kriegsverbrechen in Abessinien zu verurteilen und jene Denkmäler zu entfernen, die bis heute den Völkermord und die Terrorherrschaft in den ehemaligen Kolonialgebieten verherrlichen.

Die Tatsache, dass die Abgeordneten von AN Alberto Sigismondi und Mauro Minniti, den Völkermord in Abessinien und die historisch belegbaren Kriegsverbrechen als „Wahnvorstellungen und Irrsinn" bezeichnen, zeugt nicht nur von einer völligen historischer Ignoranz, sondern auch von der Unfähigkeit, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Geschweige dem, etwas daraus zu lernen.

Benito Mussolini ließ am 3. Oktober 1935 italienische Truppen in Äthiopien einmarschieren, um seinen Traum von der Wiederauferstehung des römischen Reiches zu realisieren.

Entgegen dem Genfer Protokoll, welches auch von Italien unterzeichnet wurde, ließ Mussolini im Eroberungsfeldzug massiv Giftgas einsetzen, um so jeglichen Widerstand auszumerzen. Insbesondere der Einsatz von Senfgas ließ Tausende von Zivilisten einen grausamen Tod sterben.

Die italienischen Feldherren Pietro Badolio und Rodolfo Graziani wüteten besonders grausam und ließen ganze Bevölkerungsschichten exekutieren. Vor allem Graziani, der als Schlächter von Lybien in die Geschichte einging, zeichnete sich durch äußerste Brutalität aus, da er sogar Gefangene lebend aus Flugzeugen werfen ließ.

Die italienischen Truppen schreckten auch nicht davor zurück, 19 Mal Luftangriffe gegen Feldlazarette des Roten Kreuzes zu fliegen, in denen verwundete Einheimische versorgt wurden.

Nach einem missglückten Anschlag zweier Widerstandskämpfer auf Graziani am 19. Februar 1937, schossen Carabinieri und Schwarzhemdtruppen in einer Strafaktion auf wehrlose Zivilisten, unter denen sich hauptsächlich Invaliden, Alte, Blinde, Taube, Mütter und Babys befanden. Allein an diesem Tag wurden mehr als 3.000 Unschuldige abgeschlachtet.

In beinahe jedem Dorf wurden zudem Galgen aufgestellt, um die Bevölkerung einzuschüchtern. Für jeden getöteten Italiener starben 10 Einheimische. Die italienischen Truppen posierten dann stolz mit den abgetrennten Köpfen der Hingerichteten.

Es ist schlichtweg inakzeptabel, dass diese Kriegsverbrechen geleugnet, und schlimmer, sogar noch verherrlicht werden.

Bis heute sind in vielen italienischen Städten Straßen und Militärkasernen nach Badolio und Graziani benannt. Auch das Alpini Denkmal in Bruneck wurde zur Glorifizierung der Unterwerfung Abessiniens errichtet und erfüllt seinen propagandistischen Zweck noch immer.

Italien muss sich endlich seiner historischen Verantwortung bewusst werden und sich von dieser Vergangenheit distanzieren. Dies kann jedoch nicht geschehen, solange diese Verbrechen durch Denkmäler und Straßenbezeichnungen glorifiziert werden.

Die Entfernung des Alpini Denkmales in Bruneck, ist daher eine Frage der historischen Notwendigkeit.

Sven Knoll
Landesjugendsprecher der
SÜD-TIROLER FREIHEIT
und Gemeinderat in Schenna

Videoberichten über die italienischen Kriegsverbrechen in Abessinien:
(nur in italienischer Sprache verfügbar)

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