Am Samstag, den 8. Dezember werden wieder viele Tiroler und besonders
die Schützen in St. Pauls all jener gedenken, die für unsere Heimat
Kerker, Folter und Tod auf sich genommen haben, schreibt
Obmannstellvertreter Roland Lang in einer Aussendung für den Südtiroler
Heimatbund.
Nach dem Gottesdienst mit Beginn um 11 Uhr wird auf dem Friedhof der verstorbenen Tiroler Freiheitskämpfer gedacht und Kränze niedergelegt. Die Schützenkompanie Sepp Kerschbaumer wird als höchste Würdigung für die verstorbenen eine Ehrensalve schießen.
Es wird ein Kassiber, ein aus dem Bozner Kerker im November 1961 geschmuggelter Brief, verlesen werden. Dieses Dokument, das vom selbst Inhaftierten Dr. Josef Sullmann zusammen mit den anderen politischen Häftlingen verfasst wurde, bezeugt, zu welchen Methoden die Folterknechte eines „europäischen Staates" erfanden, um Menschen zu quälen.
Wörtlich heißt es darin: „ … Viele schauten schrecklich aus, infolge von Blutergüssen und wurstartigen Striemen am ganzen Körper. Sie sahen aus wie Christus nach der Geißelung …".
Um einen reibungslosen und würdigen Ablauf der Gedenkfeier zu ermöglichen, sind, in Absprache mit dem Schützenbund, Störenfriede der extremen Rechten und Linken in St. Pauls nicht erwünscht und werden vom Ordnungsdienst entfernt.
Roland Lang
Obmannstellvertreter des Südtiroler Heimatbundes