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SÜD-TIROLER FREIHEIT fordert sofortige Begnadigung der Süd-Tiroler Freiheitskämpfer

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Mit einer Aktion hat die Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT heute Vormittag anlässlich des Besuches des italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano in Süd-Tirol, die Forderung nach sofortiger Begnadigung der im Exil lebenden Süd-Tiroler Freiheitskämpfer bekräftigt.
Im Rahmen einer kleinen Kundgebung wurde Napolitano mit einem Spruchband mit der Aufschrift „Begnadigung der Süd-Tiroler Freiheitskämpfer“ bei seiner Ankunft auf dem Landhausplatz in Bozen empfangen.

An der Aktion beteiligten sich auch einige der ehemaligen Freiheitskämpfer der 60er Jahre, welche ihre Haftstrafen in Italien bereits abgesessen haben.

Die SÜD-TIROLER FREIHEIT nimmt diesen Besuch des italienischen Staatspräsidenten bewusst zum Anlass, um unmissverständlich darauf hinzuweisen, dass ein noch längeres Hinauszögern der längst fälligen Begnadigungen für Süd-Tirol inakzeptabel ist.

Es ist daher vor allem auch die SVP aufgefordert, diesen Staatsbesuch nicht ungenützt verstreichen zu lassen und Napolitano nicht eine heile Autonomiewelt vorzuspielen, sondern endlich Klartext zu sprechen und auf die sofortige Begnadigung der Süd-Tiroler Freiheitskämpfer zu bestehen.

Angesichts der jahrzehntelangen Unterdrückung und Verfolgung durch den italienischen Staat ist eine Begnadigung der Männer, die sich für Freiheit und Menschenrechte eingesetzt haben, das Mindeste, was Italien Süd-Tirol schuldet.

Die Freiheitskämpfer der 60er Jahre haben ihre Anschläge nicht gegen Menschenleben, sondern gegen Symbole eines Staates gerichtet, der Süd-Tirol mit allen Mitteln zu italienisieren und ethnisch zu säubern suchte.

Die Anschläge der Freiheitskämpfer waren somit ein gerechtfertigtes Auflehnen eines unterdrückten Volkes, das mit den Partisanenkämpfen des 2. Weltkrieges vergleichbar ist.

Es ist das Recht eines jeden Volkes, sich gegen die Fremdbestimmung und Unterdrückung eines fremden Staates zu wehren.

Dass es dabei auch zu Toten gekommen ist, ist sehr tragisch und bedauernswert, doch dafür trägt Italien die Verantwortung.

Der italienische Staat hat in den letzten Jahren unzählige Mörder, Terroristen und andere Schwerverbrecher begnadigt, nur die Süd-Tiroler Freiheitskämpfer warten noch immer auf Gerechtigkeit, die ihnen Italien aus politischen Gründen bis heute verwehrt.

Die Gerichtsurteile, mit denen sie von Italien verurteilt wurden, sind aus heutiger Sicht mehr als unrechtmäßig. Sie widersprechen nicht nur der Prozessordnung eines jeden demokratischen Staates, sondern den Freiheitskämpfern wurden aus politischen Gründen und ohne schlüssige Beweise auch Verbrechen angelastet, die sie nicht begangen haben.

Bezeichnend ist dabei vor allem die Tatsache, dass man die Süd-Tiroler Freiheitskämpfer zu teils lebenslangen Haftstrafen verurteilte, während die Folterer und Auftragsmörder des italienischen Staates straffrei ausgingen oder sogar noch befördert wurden.

Diese Politik der nationalistischen Willkür, welche sich selbst über die demokratische Rechtsordnung hinwegsetzt, ist nicht länger zu ertragen, weshalb Napolitano bei seinem heutigen Besuch in Süd-Tirol nicht im Glauben gelassen werden darf, dass alles in bester Ordnung sei.

Als Präsident eines uns fremden Nationalstaates soll Napolitano in Süd-Tirol zwar von der Landesregierung empfangen werden, ihm muss aber klar gemacht werden, dass man nicht länger bereit ist, sich in der Frage der Begnadigungen noch weiter vertrösten zu lassen.

Es ergeht daher die unmissverständliche Aufforderung an Giorgio Napolitano, endlich einen Schlussstrich unter dieses leidvolle Kapitel Süd-Tiroler Geschichte zu ziehen und durch die Begnadigung der noch immer im Exil lebenden Freiheitskämpfer ein Zeichen der Menschlichkeit, aber auch der Einsicht und der Versöhnung zu setzen.

Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT – Freies Bündnis für Tirol

Bozen, 28. April 2008

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