Der Sprachwissenschaftler und Namenforscher Cristian Kollmann hat auf Einladung der Landtagsfraktion und Bezirksgruppe Burggrafenamt der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT bei seinem Vortrag in Lana am 23. Mai die neuesten Erkenntnisse seiner Forschung und überraschenden Theorien vorgestellt.
Unter dem Motto: "So spannend können Namen sein" stellte Dr. Kollmann die Siedlungsgeschichte Tirols anhand der letzten Überbleibsel der verschiedenen Siedlungsvölker, der Namen, dar. Nur noch in den Namen leben Reste der frühen Sprachen des Alpengebietes weiter, und sie sind der einzige Schlüssel zur Herkunft unserer Vorfahren.
Kollmann spannte den Bogen von den prähistorischen, vorindogermanischen Restsprachen über die indogermanischen Ostalpensprachen, weiter über rätische, keltische und römische Sprachreste bis herauf zu den germanisch geprägten Namen. Faszinierend sind die Zusammenhänge, welche Kollmann als Spezialist für historisch vergleichende indogermanische Sprachen herstellt: bis in die Jungsteinzeit ca. 5000 Jahre vor Christus zurück reichen die ältesten sprachlichen Überbleibsel, die in den Namen erhalten geblieben sind.
Anhand verschiedener Orts- und Flurnamen des Alpenraumes erläuterte Dr. Kollmann die spannenden Zusammenhänge zwischen frühzeitlichen Menschen und Landschaften. Die jeweiligen Siedlungsvölker haben dabei die bereits vorhandenen Namen früherer Bewohner übernommen und lediglich ihrer Stimmlautung angepasst. Dadurch sind uns diese unschätzbaren Sprachquellen erhalten geblieben.
In der Diskussion erhielten die Anwesenden auch Auskunft über Bedeutung und Herkunft ihrer Familiennamen. So hat der Vortrag gehalten, was er versprach: Eine überaus spannende Geschichte mit ungeahnten kulturellen Hintergründen und Verbindungen!
Lt. Abg. Dr. Eva Klotz
24. 5. 08