Bei Verabschiedung des Bildungsgesetz hat die Landtagsabgeordnete der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT, Eva Klotz, der Volkspartei Leichtfertigkeit und Verantwortungslosigkeit vorgeworfen. Die Volkspartei-Abgeordneten, vor allem die Landesregierungsmitglieder, haben es unterlassen, den wichtigen Auftrag der Vermittlung des Tiroler Kulturerbes festzuschreiben.
Außerdem wird der
weiteren Aufweichung des Artikels 19, der das muttersprachliche Prinzip
der Schule festschreibt, Vorschub geleistet. Die Bestimmungen des neuen
Gesetzes sehen innovative Projekte des Sprachenlernens vor, aber
erklärtermaßen zur Förderung der Mehrsprachigkeit und nicht der
Festigung der Muttersprache, was langfristig zur Vernachlässigung
letzterer führen wird.
Eva Klotz zeigte die Gefahr der Altoatesinisierung auf, warnte vor dem
Beispiel Aosta, wo der italienische Staat nur 50 Jahre gebraucht hat,
um über das Schulwesen die faktische Einsprachigkeit, und zwar der des
italienischen Staates, zu erzielen. Klotz führte das positive und
moderne Beispiel Kataloniens an, welches die Verpflichtung der
Erhaltung und Verbreitung des katalanischen Kulturerbes nicht nur in
einem Schulgesetz verankert hat, sondern im Grundgesetz, nämlich im
katalanischen Autonomiestatut selbst.
Eva Klotz erinnerte die Landtagskolleginnen und Kollegen daran, dass
dieses Bildungsgesetz als Reformgesetz für Kindergarten, Grund- und
Mittelschule die Weichen für Bildungspolitik der nächsten Jahre stellt
und dass es damit auch Zielsetzungen vorgibt: weitere Eingliederung in
die Kultur und Sprache des Staates oder Erhaltung und Festigung der
eigenen Identität, also der Tiroler Kultur und der deutschen Sprache.
Solange Südtirol dem Staat Italien angehört, muss alles getan werden,
damit die Volksgruppe als solche bestehen bleibt, eines der wichtigsten
Instrumente dafür ist das Bildungs- und Schulwesen. Mit ihm steht und
fällt unsere Sprache und die Teilhabe am deutschen Kulturwesen. Das
heute beschlossene Bildungsgesetz geht in eine andere Richtung, die Eva
Klotz nie und nimmer mittragen kann!
Lt. Abg. Dr. Eva Klotz
9. 7. 08