Eine klare Wiederholung des Prozesses in Trient im Jahre 1963 gegen 10 angeklagte Carabinieri ist für den Obmannstellvertreter des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang, der Urteilsspruch gegen Polizei, Carabinieri und Komplizen, die beim G8-Gipfel in Genua die primitivsten Menschenrechte verletzt hatten! Wurden 1963 in Trient 10 Carabinieri vom Vorwurf der bestialen Folterungen an den politischen Häftlingen mit fadenscheinigen Argumenten wie „sie, die Häftlinge, hätten sich selbst die Verletzungen beigefügt“ und sie wollten nur „die braven Carabinieri verleumden“ zum Teil freigesprochen, einige fielen unter Amnestie, andere wurden sogar danach befördert, so ist der Prozess gegen die Folterknechte von Genua nach dem gleichen Muster abgelaufen: Der damalige Innenminister Italiens, Scelba, hat es damals offen erklärt: „Carta Bianca ( Freibrief) für Militär und Carabinieri“ und die Rechtfertigung „jede Polizei der Welt schlägt!“
Auch im Urteil gegen die Misshandlungen an friedliche Demonstranten beim G8 Gipfel in Genua hat die italienische Justiz im Auftrag des Staates trotz Wunden, Verletzungen, Brandwunden von ausgedrückten Zigaretten, Schlägen und Tritten freigesprochen, zum Teil verurteilt und amnestiert und einige wurden befördert!
Der spätere Verfassungsgerichtspräsident Ettore Gallo stellte im Gerichtssaal 1963 fest: „Jede Volkserhebung beginnt mit einer Ungerechtigkeit des Systems! War es gestern das verprügeln eines begeisterten Irredentisten, weil er die Tiroler Fahne gehisst hatte, so ist es heute die Ohrfeige für den Attentäter und morgen die Misshandlung dessen, der nicht für die Mehrheitspartei ist. Übermorgen dann der Fußtritt für den, der nicht die Meinung der Polizei teilt. Heute misshandelt man den Südtirol- Terroristen, morgen den Normalbürger“.
Der Südtiroler Heimatbund spricht allen Misshandelten seine Solidarität aus. Auch viele Südtiroler Häftlinge tragen die Zeichen der Misshandlungen, die sie in den italienischen Carabinierkasernen erlitten haben.
Ein weiteres Schandurteil der italienischen Justiz!
Roland Lang
Obmannstellvertreter des Südtiroler Heimatbundes