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"Benvenuti a Avelengo – Merano 2000" – Wo bleibt die deutsche Sprache?

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Als sprachliche und kulturhistorische Selbstaufgabe, bezeichnet der Landesjugendsprecher der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, das vom Tourismusverband Hafling, an der Kreuzung nach Falzeben angebrachte Transparent, mit der rein italienischsprachigen Aufschrift: „Benvenuti a Avelengo – Merano 2000".

Angebracht wurde dieses Transparent wohl anlässlich des Besuches des Serie B Fußballvereins „U.S. Grosseto", welcher derzeit in Hafling gastiert, da auf dem Transparent auch ein kleines Wappen dieses Vereins abgedruckt ist.

Nichts desto trotz, ist damit jedoch nicht zu rechtfertigen, dass in einer Gemeinde wie Hafling, mit einem deutschsprachigen Bevölkerungsanteil von fast 98%, der historisch gewachsene deutsche Ortsname einfach weggelassen wird, stattdessen aber der vom Faschismus eingeführte Falschname „Avelengo" alleinige Verwendung findet.

Da es offenkundig nicht ersichtlich ist, dass es sich bei diesem Transparent um eine spezielle Begrüßung der Spieler handelt, kann dieses von den vorbeifahrenden Autofahrern auch nur als typischer Willkommensgruß interpretiert werden, wie er am Ortseingang aller Tourismusorte anzufinden ist.

Den Tausenden von Touristen, die tagtäglich in das Wandergebiet Meran 2000 fahren, aber auch den Spielern des „U.S. Grosseto", wird mit diesem Transparent daher einmal mehr das völlig falsche Bild eines vollkommen italienischsprachigen Süd-Tirols vermittelt.

Es ist ein Irrglaube der Tourismustreibenden, dass die italienischen Gäste ausbleiben würden, wenn Süd-Tirol auf den Gebrauch der faschistischen Falschnamen verzichten würde. Ganz im Gegenteil!

Die italienischen Gäste, die nach Süd-Tirol kommen, schätzen gerade die Eigenheit des Landes, die so typisch unitalienisch ist, was nicht zuletzt auch durch die Ortsnamen unterstrichen wird.

Dies Beweisen auch Marktstudien, welche ergeben haben, dass beispielsweise der Begriff „Süd-Tirol" bzw. „Sud-Tirolo", bei Italienern viel mehr positive Assoziationen weckt (und somit besser zu vermarkten ist), als das faschistische „Alto Adige".

Es wäre daher wünschenswert, wenn sich die Süd-Tiroler Tourismusdestinationen ihrer Verantwortung, aber auch ihrer positiven Einflussmöglichkeit bewusst würden und endlich mehr Mut zur Verwendung der historisch gewachsenen Orts- und Flurnamen an den Tag legen würden.

Bei allem Verständnis für die Arbeit der Tourismusbetriebe, darf die Identität des Landes nämlich nicht für ein vermeintlich schnelles Geschäft verscherbelt werden.

Sven Knoll
Landesjugendsprecher der
SÜD-TIROLER FREIHEIT
und Gemeinderat in Schenna

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