Herr Moritz Müller schreibt im Leserbrief vom 31. Juli: "Ich verstehe nicht so ganz, wie weltfremd man eigentlich sein muss, um Südtirol immer wieder mit dem Kosovo etc. zu vergleichen." Herr Müller möchte eine Warnung aussprechen: Er geht davon aus, dass ein Südtirol frei von faschistischer Zwangsbeglückung und frei von fremdstaatlicher Bevormundung eine "Vision" ist, für die als Preis, ähnlich wie im Kosovo, "Völkermord" und "Krieg" zu bezahlen sei.
Aus Herrn Müllers Einstellung spricht viel Misstrauen dem italienischen Staat und den in Südtirol lebenden Italienern gegenüber. Wenn es nach Herrn Müller geht, sollte man der Südtiroler Volkspartei auch noch dafür dankbar sein, weil es ihr bis heute gelungen ist, mit dem Zauberwort "Autonomie" Südtirol an Rom zu binden und die Selbstbestimmung stets als niederrangiges Thema abzutun. Zur Erinnerung: Auch die SED wurde als "Friedenspartei" und die Grenzen der DDR wurden als "Friedensgrenze" bezeichnet. Und wie kam es zum Ende der DDR? Eben ohne Mord und Krieg! Warum sollte es nicht auch in Südtirol ohne "Mord" und "Krieg" gehen?
Cristian Kollmann
Landtagskandidat der SÜD-TIROLER FREIHEIT, München/Laurein