Laut Medienberichten ist Italien endlich bereit, Libyen für die in der Kolonialzeit (1911-1943) verübten Verbrechen zu entschädigen. "In dieser Zeit wurden auch Tausende von Libyern nach Italien deportiert", heißt es verharmlosend in den Medien. Nicht berichtet wird, dass von den vielen Tausenden auf die Inseln Ponza, Ustica und Tremiti deportierten Libyern nur wenige überlebten und dass noch viel mehr Libyer in ihrer Heimat ermordet wurden.
Allein als Rache für die Niederlage bei Sciara im Zuge des Eroberungskrieges 1911, bei der 500 italienische Soldaten starben, töteten die Italiener Tausende von Männern, Frauen und Kindern. Unter Mussolini wurde dann ab 1928 auch Giftgas gegen die Araber und Berber eingesetzt, die sich gegen die brutale Unterdrückung wehrten. Vertreibungen, Erschießungen und Folterungen waren an der Tagesordnung, Zehntausende starben in den Konzentrationslagern. Der Schweizer Historiker Aram Mattioli spricht von rund 100.000 Opfern dieses Völkermords, wobei allein in der Cyrenaica ein Viertel der Bevölkerung umgebracht wurde.
Hartmuth Staffler, Brixen, Landtagskandidat der SÜD-TIROLER FREIHEIT