Die Dornenkrone mitzutragen, ist nicht zeitgemäß, so der Landeshauptmann zum Festumzug für 2009 in Innsbruck. Eine Gegenfrage sei erlaubt: Ist es dann zeitgemäß hinzunehmen, dass die in ganz Europa verpönten faschistischen Unterdrückungsrelikte und die unsere Kultur verspottenden Namen immer noch existieren?
Ist es sinnvoll nach bald 90 Jahren der gewaltsamen Abtrennung, das
faschistische Unrecht angesichts des ungeheuren Blutzolls, den unsere
Vorväter wegen der italienischen Kriegserklärung (1915) hinnehmen
mussten, einfach so ungesühnt und stillschweigend zu tolerieren? Wie
soll das "Gemeinsam in die Zukunft" der SVP in diesem Staat, dem
kranken Mann bzw. dem wirtschaftlichen Schlusslicht Europas wohl
aussehen? Friedlich-tolerant, multikulturell, frosch-grün,
tiroler-tricolorisch (siehe LB Manfred Mair vom 3. Sept.) und dann wohl
vorwiegend italienisch? Südtirol ist (noch) nicht Italien, bei den
Landtagswahlen können wir die Weichen stellen hin zu einem unabhängigen
Südtirol oder eben im ewig maroden, mafiaversumpften Italien zu enden.
Die Möglichkeit, endlich etwas zu verändern, ist günstig und höchst an
der Zeit.
Ivo Hechensteiner, SÜD-TIROLER FREIHEIT, St. Pauls