Der ehemalige Minister Nerio Nesi will den Südtirolern die Selbstbestimmung zugestehen, da die Mehrheit der Südtiroler ohnehin beim gewissermaßen zahlungskräftigen Italien bleiben wolle. SVP-Senator Manfred Pinzger hat Nesis Aussage als „Provokation“ bezeichnet und „ironisch vorgeschlagen“, Herr Nesi „möge morgen schon einen Gesetzesentwurf zur Selbstbestimmung Südtirols einreichen, sich aber über den Ausgang der Volksbefragung nicht allzu sicher sein“. Ob das Ganze auch diesmal inszeniert ist?
Einmal mehr gebraucht die Südtiroler Volkspartei den Begriff
Selbstbestimmung lediglich als Drohgebärde gegenüber einem
„südtirolfeindlichen“ Minister, um in Südtirol selbst als Held, als
gestandener Tiroler, dazustehen. Doch dass die SVP es mit der
Selbstbestimmung nicht wirklich ernst meint, wird auch daran erkennbar,
dass der Vorschlag Pinzgers ja nur „ironisch“ gemeint war. Die
Südtiroler Volkspartei setzt nämlich nach wie vor auf das Zauberwort
„Vorbild-Autonomie“ und kommt damit ganz nebenbei ihrem Auftrag nach,
Südtirol oder besser gesagt das „Alto Adige“ an Italien zu binden.
Stolz auf Südtirol? Ist die SVP auch stolz auf das „Alto Adige“? Ist
dies doch auch Auftrag und Werk der SVP!
Cristian Kollmann, SÜD-TIROLER FREIHEIT, München/Laurein