Zum 50-jährigen Todestag von Eduard Reut-Nicolussi hat der Südtiroler Schützenbund in Bozen eine Gedenkfeier abgehalten. Einen Teil seines Einsatzes für Tirol hat er in seinem Buch "Tirol unterm Beil" selbst verewigt. Zum 25. Jahrestag seines Todes hat die Athesia sein Buch mit einigen Namensänderungen lobenswerterweise nachgedruckt. Der Kampfgeist eines Reut Nicolussi geht besonders bei seinem Bericht über den Prozess zum Raub des Bozner Gewerkschaftshauses hervor:
Trotz Bedrohungen von allen Seiten vertrat er die freie
Gewerkschaftsbewegung, die gegen die widerrechtliche Besetzung ihres
Hauses durch die Faschisten vor Gericht klagten. "Der italienische
Richter mit Namen Magnago wand sich wie eine Schlange", so Reut
Nicolussi zum Prozessverlauf, "Ich ließ ihn aber nicht aus". Nur ein
Schnelldekret des Präfekten verhinderte eine Verurteilung des
Gewaltaktes. Unverständlich aber die schwache Teilnahme von Zivilisten
an der Gedenkfeier. Erklärbar ist das Fehlen des Volkes nur durch das
Schweigen der Medien.
Fanden sie es nicht der Mühe wert, die Gedenkfeier für diesen großen Tiroler anzukündigen?
Roland Lang, SÜD-TIROLER FREIHEIT, Terlan
Zum Thema: Ein Bericht aus dem Jahre 1983: