Vieles muss die Natur hierzulande ertragen. Ob es um die Seiser Alm
oder die Sarner "Hangkletterer" geht, wo zum dritten Mal beim "Graf am
Bichl" die Motoren über die Pisten rasten. Es war ein wildes Treiben,
ganz nach dem Geschmack derer, denen es nach solchem Spektakel
gelüstet. Das Tal, ein Hort von Trachten und Bräuchen, wurde in eine
tosende Arena verwandelt, mit Lärm und Gestank, das Grün des Waldes in
Abgase gehüllt.
Wie verträgt sich so viel Unfug und seichtes Vergnügen mit den hehren Sprüchen von der Liebe zur Scholle, von den Politikern gern in den Mund genommen? Grund und Boden wollen sie schützen, die uns ernähren? So klingen die Phrasen, um die Menschen zu rühren, wenn es um solch dümmliche Aktionen geht. Unverständlich, wie die Verwalter solchen Frevel gutheißen können. Bozen macht es vor, und die Gemeinden folgen gehorsam ihrem Rufe. Sie machen Projekte, um die Bauern zu ermuntern, auszuharren auf ihren kargen Hängen. Derweil pilgern sie nach Brüssel, unfähig, ihren Grund und Boden zu schützen. Wer so seine Scholle zum Juxobjekt macht und die Almen zubetoniert, dem gehören die Hilfen des Landes genommen.
Dr. Hans Bachmann, SÜD-TIROLER FREIHEIT, Bozen