An die 200 Mitglieder und Sympathisanten nahmen an der 2. ordentlichen Vollversammlung der SÜD-TIROLER FREIHEIT – Freies Bündnis für Tirol am 27. September 2008 in Eppan teil. Der Saal im Lanserhaus war bis zum letzten Stuhl besetzt, gar einige Teilnehmer mussten die Versammlung stehend verfolgen.Die Versammlung begann mit mehreren Grußworten von verschiedenen Persönlichkeiten.
Die Präsidentin der der Europäischen Freien Allianz, Nelly Maes,
verwies auf die Kontakte, die wir mit den verschiedenen Völker in
Europa haben. Die, und nicht die Nationalstaaten, geben Europa ein
Gesicht, machen Europa bunt.
Fabrizio Comencini wünsche als Vertreter der Liga Fronte Veneto der
SÜD-TIROLER FREIHEIT viel Kraft bei ihrem Kampf für die
Selbstbestimmung und dankte gleichzeitig für die Vorarbeit, die die
Süd-Tiroler im Kampf um die Selbstbestimmung und Unabhängikgeit
geleistet haben. Sie dienen auch anderen Völkern als Beispiel.
Hilfe und Zusammenarbeit gegen unseren gemeinsamen „Feind" Italien bot
auch Franco Piretta vom Partito Sardo d’Azione an. Die Süd-Tiroler
sollen sich nicht einreden lassen, sie seien in Süd-Tirol eine
Minderheit, ebenso wenig wie die Sarden in Sardinien Minderheit sind.
Die letzten Grußworte kamen von Pia Morise vom „Renouveau Valdôtain",
der Aostataler Erneuerung, die aus dem Aostatal ins Lanserhaus gekommen
ist, um über den Kampf der Aostaner zu berichten. Denn trotz
weitreichender Autonomie ist es ihnen nicht gelungen, ihre Sprache zu
erhalten.
Der rechtliche Vertreter der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Werner Thaler,
stellte die Tätigkeitsschwerpunkte der SÜD-TIROLER FREIHEIT im Jahr
2008 vor. Unter anderem ging er auf die erfolgreiche Mitgliederwerbung
ein. Der aktuelle Mitgliederstand beträgt 1307 Mitglieder, wobei sich
täglich zwei bis drei weiter Mitglieder einschreiben. Viele Mitglieder
sind unter 30 Jahren. Einen großen Teil zu diesem Erfolg beigetragen
hat die Aktion „SÜD-TIROL IST NICHT ITALIEN".
In einem emotionsgeladenen Referat wurde vom Obmann des Transitforum
Austria-Tirol, Fritz Gurgiser, einmal mehr auf die dringende Lösung des
„Gesamttiroler Transitproblems" verwiesen, weil es nicht reicht, um
„jedes Edelweiß einen Stacheldraht zum Schutz" zu ziehen, während man
es zulässt, dass Mensch, Natur und Wirtschaft entlang der
Brennerstrecke durch den „täglichen Lärm- und Schadstoffcocktail" vor
allem durch 2 Millionen Transitlaster jährlich um ihren „ureigensten
Lebens- und Wirtschaftsraum geprellt" werden.
Nach wie vor fungiert der Brenner als „Gesundheits-Unrechtsgrenze" der
ganz besonderen Art. Es geht nicht an, in Nordtirol beinhart
Nachtfahrverbote, Müll- und Schrotttransporte und einen
Lkw-Kilometertarife von rund 65 Cent über 20 lange Jahre zu erkämpfen,
während in Bayern, Süd- und Welschtirol weder Fahrverbote noch
ordentliche Mauttarife gelten, so Gurgiser.
Der Sprachwissenschaftler Dr. Cristian Kollmann sprach sich für mehr
Toleranzdenken aus. Wir legen Wert auf ein Toleranzdenken mit klaren
Grenzen, wir beurteilen Menschen nicht nach ihrer Lebensweise,
ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit, sondern es zählt, ob jemand
bereit ist, für unser gemeinsames Ziel etwas zu tun. Und es werden
besonders unter Jungen immer mehr, so Kollmann.
Die Landtagsabgeordnete Dr. Eva Klotz betonte, dass sich etwas bewegen
muss, wenn Süd- Tirol nicht langsam, aber sicher eine ganz gewöhnliche
italienische Provinz werden soll. Es gibt keinen Bereich, in dem die
römische Bevormundung nicht spürbar wäre: Im Schulbereich haben wir das
letzthin durch die x-ten Reformen und Änderungen zu Reformen erlebt!Im sozialen Bereich hat es wenig Spielraum, weil die meisten
Zuständigkeiten bei Rom liegen, so wie im Wirtschaftlichen, das
wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der Sozialpolitik hat.
„Die Mehrheitspartei ist entweder zu faul oder zu fett geworden, um mit
ganzer Kraft ein ganzes Ziel zu wollen und anzugehen. Oder man hat in
Rom wieder einmal ein deutsches Ehrenwort gegeben, an der staatlichen
Zugehörigkeit Südtirols zu Italien nicht rütteln zu lassen. Die
Verheißung Durnwalders: So lange ich etwas in diesem Land zu sagen
habe, kommt die Selbstbestimmung nicht, ist anders nicht zu verstehen",
deutet Klotz bei ihrer Rede im Lanserhaus.
„Dass wir auf dem richtigen Weg sind und auch in Europa viele Freunde
und Gleichgesinnte haben, zeigt die Anwesenheit so vieler Ehrengäste
aus Norden und Süden, aus Osten und Westen, weit über unser Land
hinaus", so Klotz weiter, „es ist eine Freude, unter solchen Vorzeichen
zu arbeiten! Packen wir es an! Danke allen!"
Der Landesjugendsprecher Sven Knoll zeigte sich über die große Anzahl
von Jugendlichen erfreut. Besonders die Jugend in Süd-Tirol muss die
Verantwortung für die Zukunft übernehmen, weil aufgrund der politischen
Entwicklungen der letzten Jahren, immer deutlicher herausstellt, dass
es keine Zukunft bei Italien geben wird. Diese Landtagswahl wird zur
Schicksalwahl für Süd-Tirol werden, weil sich damit entscheidet in
welche Richtung die Politik in Süd-Tirol geht.
Mit dem Absingen der Landeshymne wurde der offizielle Teil der
Versammlung abgeschlossen. Im Anschluss folgte im Keller des
Lanserhauses ein Umtrunk statt.
Werner Thaler
SÜD-TIROLER FREIHEIT
(weitere Bilder, Grußworte und Berichte folgen am Abend)