Hubert von Wenzl weist in einem Leserbrief darauf hin, dass die katholische Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreichen auch prominenten Nazis zur Flucht verholfen hat, wie Gerald Steinacher in seinem wertvollen Buch "Nazis auf der Flucht" darlegt. Da sich Steinacher zum Teil auch auf meine Vorarbeiten stützt, möchte ich der Gerechtigkeit halber anfügen, dass es der damaligen katholischen Kirche in Südtirol in erster Linie nicht um den Schutz von Nazis ging, sondern um die Rückgewinnung bzw. Neugewinnung von Kirchenmitgliedern.
Dies geht auch daraus hervor, dass keineswegs nur deutsche Nazis,
sondern auch italienische Faschisten sowie Kommunisten aller
Nationalitäten wohlwollend in den Schoß der Kirche aufgenommen wurden.
Auch um Juden hat sich die katholische Kirche eifrig bemüht, wobei z.B.
die Kreuzschwestern im Brixner Krankenhaus die Notlage mancher
Patienten ausnutzten. Es handelt sich daher eindeutig um Proselytismus,
eine aus damaliger Sicht verdienstvolle Tätigkeit.
Hartmuth Staffler, Landtagskandidat der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Brixen