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SÜD-TIROLER FREIHEIT startet Anti-„Alto Adige"-Aktion

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SÜD-TIROLER FREIHEIT startet Anti-„Alto Adige"-Aktion

Die SÜD-TIROLER FREIHEIT hat auf einer Begrüßungstafel auf einem derzeitigen Grenzübergang zu Südtirol den Begriff „Alto Adige" mit „Sudtirolo" überklebt. Es handelt sich dabei, so die SÜD-TIROLER FREIHEIT, um den Auftakt zu einer Anti-„Alto Adige"-Aktion. Im Rahmen dieser Aktion verteilt die Süd-Tiroler Freiheit, neben den bereits bekannten Aufklebern mit der Botschaft „Süd-Tirol ist nicht Italien", auch Aufkleber mit der Botschaft „Südtirol ist nicht Alto Adige".

Mit ihrer Anti-„Alto Adige"-Aktion möchte die SÜD-TIROLER FREIHEIT Folgendes bezwecken:

1. Die SÜD-TIROLER FREIHEIT möchte nicht nur Einheimische, sondern auch
die vielen ahnungslosen Touristen, die tagtäglich unser Land passieren,
auf das Problem der faschistisch belasteten Ortsnamengebung, an deren
oberster Stelle der Begriff „Alto Adige" steht, aufmerksam machen.

2. Die SÜD-TIROLER FREIHEIT möchte darauf hinweisen, dass die richtige
Übersetzung des Begriffes „Südtirol" wenn schon „Sudtirolo" lauten
müsste.

3. Die SÜD-TIROLER FREIHEIT möchte daran erinnern, dass der Begriff
„Alto Adige" in Bezug auf die Provinz Bozen weder in der italienischen
Verfassung, noch im Pariser Vertrag noch im Autonomiestatut gebraucht
wird, sondern nur die Langform „Provincia di Bolzano" bzw. „Provincia
Autonoma di Bolzano".

4. Die SÜD-TIROLER FREIHEIT möchte aufzeigen, dass der Gebrauch der
Kurzform „Alto Adige" eine rein freiwillige, um nicht zu sagen
mitläuferische und unterwürfige Geste der Südtiroler Landesregierung
und damit der Südtiroler Volkspartei ist.

5. Die SÜD-TIROLER FREIHEIT appelliert an die Privatbetriebe,
insbesondere die Tourismusbranche, die Vorgehensweise der
Landesregierung nicht mehr wie bisher vielfach leichtfertig zu
übernehmen, sondern den faschistisch unbelasteten Begriff „Sudtirolo"
zu gebrauchen.

6. Die SÜD-TIROLER FREIHEIT möchte unterstreichen, dass es ihr mit der
Anti-„Alto Adige"-Aktion wirklich ernst ist: Die faschistisch
belasteten Orts- und Flurnamen erfüllen bis heute den Zweck, die
Sprach- und Siedlungsgeschichte des Gebiets des heutigen Südtirols in
ein falsches Licht zu rücken. Sie sind Ausdruck von
sprachlich-kultureller Nötigung, die sich die Südtiroler nicht gefallen
lassen sollten. Die SÜD-TIROLER FREIHEIT möchte alle Südtiroler
aufrufen, die Etikette „Alto Adige", wie auch die übrigen faschistisch
belasteten bzw. pseudoitalienischen Namen, zu ächten und sich nicht von
falschem Toleranzdenken leiten zu lassen.

7. Die SÜD-TIROLER FREIHEIT legt Wert auf die Tatsache, dass sie nicht
prinzipiell gegen Mehrsprachigkeit und somit auch nicht gegen
mehrsprachige Orts- und Flurnamen ist. Doch toleriert die SÜD-TIROLER
FREIHEIT die mehrsprachige Namengebung nur dort, wo sie auf natürliche
Weise entstanden und im Laufe der Sprachgeschichte gewachsen ist, und
wo ihre Entstehung nicht auf sprach- und kulturimperialistischen
Intentionen beruht.

Der Süd-Tiroler Freiheit geht es, in aller Kürze formuliert, um
folgende Botschaft: Südtirol ist nicht „Alto Adige"! „Alto Adige" ist
und bleibt die tolomeisch-faschistische Etikette der ersten Stunde.
Südtirol ist wenn schon „Sudtirolo"!

Dr. Cristian Kollmann
Landtagskandidat der SÜD-TIROLER FREIHEIT

——–


Kurzer Abriss über Geschichte des Begriffes „Alto Adige".

Der Begriff „Alto Adige" bezeichnete zwischen 1810 und 1814 den von
Napoleon dem Königreich Italien zugesprochenen Teil Tirols, also Tirol
zwischen Ala und der Linie bis Gargazon-Kollmann. Das Gebiet nördlich
dieser Linie fiel an Bayern und hieß offiziell Südbayern. Nach der
Wiedervereinigung Tirols und dessen Rückkehr zu Österreich im Jahr 1814
war Napoleons „Alto Adige" wieder von der Landkarte verschwunden.

Im Jahr 1906, also über 90 Jahre später, griff Ettore Tolomei Napoleons
Begriff „Alto Adige" auf und bezeichnete damit das im Einzugsgebiet der
Etsch befindliche deutsche und ladinische Tirol, um damit den
territorialen Anspruch durch Italien („die Etsch fließt nach unten") zu
erheben.

Mit der Annexion Tirols südlich des Brenners und westlich von Arnbach
durch Italien im Jahr 1919 kam Tolomeis Etikette „Alto Adige" wie
gerufen – weist es doch nach Süden und leugnet es jeden Bezug zu Tirol.
An diesem Etikettenschwindel hat sich bis heute nichts geändert, denn „Alto Adige" bedeutet rückübersetzt „Hochetsch".

Archiv, Cristian Kollmann
2. Oktober 2008: Cristian Kollmann heute Abend bei der Podiumsdiskussion des Vereins Mix Ling
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