Gerne bin ich zur Diskussion des Vereins "Mixling" über eine zweisprachige Schule für Südtirol gegangen in der Erwartung, dort Menschen zu treffen, die grundsätzlich so wie ich den Erwerb möglichst vieler Sprachen begrüßen. Einen Unterschied erwartete ich mir nur in der Frage, ob in Südtirol eine zweisprachige Schule von Vorteil sei oder ob uns sie eher schade (wie Sprachwissenschaftler Cristian Kollmann am Beispiel anderer Minderheiten nachwies).
Zu meiner Verblüffung erklärte jedoch Elena Artioli (Lega Nord), dass
sie die deutsche Standardsprache verachte und sie auch niemals sprechen
werde. Nun frage ich mich, wie man eine zweisprachige Schule fordern
kann, wenn man eine der dort zu unterrichtenden Sprachen verachtet?
Weniger verblüfft hat mich, dass Manfred Schweigkofler (SVP) die
Veranstaltung mit einem Kabarett verwechselte und das vorwiegend
italienische Publikum mit einem Witz über die "keiner zivilisierten
Sprache mächtigen Sarner" zu gewinnen versuchte.
Hartmuth Staffler, Brixen, Landtagskandidat der SÜD-TIROLER FREIHEIT