Die derzeit laufenden Arbeiten zur Verbreiterung der Landesstraße Klausen-Gufidaun im Bereich des Autobahnanschlusses sind ein weiteres Beispiel für die Geldverschwendung bei öffentlichen Bauten, stellt die Bezirksgruppe Eisacktal/Wipptal der Süd-Tiroler Freiheit fest.
Im Jahr 1997 hat die Landesregierung beschlossen, zur Beseitigung des
Bahnüberganges an der Villnösser Einfahrt ein Großprojekt mit einer 200
Meter langen Brücke über Eisack und Eisenbahn zu verwirklichen. Gegen
dieses 7,5 Milliarden Lire teure, die Landschaft schwer belastende
Vorhaben protestierte der Dachverband für Natur- und Umweltschutz; die
Landschaftsschutzkommission gab ein negatives Gutachten ab. Walter Mayr
aus Eppan schlug aus Sorge um die Landschaft und die öffentlichen
Gelder vor, die bereits bestehende Verbindungsstraße vom
Autobahnanschluss Klausen zur Villnösser Einfahrt (mit dem ersten Teil
der Gufidauner Straße) zu verbreitern. Er hatte die Strecken abgemessen
und berechnet, dass diese Variante statt 7,5 Milliarden nur 2,5
Milliarden Lire kosten und weder Landschaft noch Kulturgrund belasten
würde. Eva Klotz brachte eine entsprechende Anfrage im Landtag ein.
Landesrat Alois Kofler antwortete jedoch, dass der Ausbau der
bestehenden Verbindungsstraße „wegen der beengten Verhältnisse vor
allem im Bereich der Autobahnein- und -ausfahrt“ von Autobahn und
Eisenbahn abgelehnt worden sei.
Was damals angeblich nicht möglich war, wird jetzt um viel Geld
nachgeholt. Für 785.000 Euro lässt das Land den ersten Abschnitt der
Gufidauner Straße neben dem Autobahnanschluss ausbauen. Im
seinerzeitigen günstigeren Projekt wäre dieser Ausbau schon enthalten
gewesen. Insgesamt wurden also fünf Milliarden Lire (rund 2,5 Millionen
Euro) vollkommen umsonst ausgegeben, und jetzt kommen weitere 785.000
Euro hinzu, die man sich ebenso hätte sparen können.
SÜD-TIROLER FREIHEIT – Eisacktal/Wipptal