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Offener Brief – Siegesdenkmal

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Offener Brief – Siegesdenkmal

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, wie man Ihren Aussagen in den Medien entnehmen kann, möchten Sie die Hinweiskärtchen (Schilder sind bekanntlich größer) bei der Talferbrücke bzgl. des „Siegesdenkmals“ vergrößern und die Erläuterungen zum Faschistendenkmal verbessern. Dieser Vorschlag kommt nach Ermessen der DER SÜD-TIROLER FREIHEIT viel zu spät! Die leidvolle Zeit des Faschismus müsste eigentlich am Tag der Erschießung von Benito Mussolini durch italienische Freiheitskämpfer am 28. April 1945 beendet sein.

Alljährlich feiert Italien am 25. April die Befreiung vom Nazifaschimus, sogar 3 Tage vor dem Tod Mussolinis.
Dass mit diesem Familiennamen wieder eine durch das italienische Volk
gewählte Vertreterin im Europaparlament die politischen,
menschenverachtenden Ideen ihres Großvaters vertreten kann, sei nur am
Rande erwähnt!

Jahrzehntelang hat das demokratische Italien Militärparaden unter dem Siegesdenkmal abgehalten und Kränze niedergelegt.

Auch die SVP hat niemals konsequent die Schleifung des Liktorendenkmals
gefordert. Erinnert sei dazu auch an die Teilnahme von Dr. Silvius
Magnago an einer am 4. November abgehaltenen Siegesfeier, dessen
Teilnahme mit Bild vom Alto Adige mit Freude veröffentlicht wurde!

Nun wurden wiederum jene Abmachungen, mit denen Italien zusagte, KEINE
FEIERN UND KRANZNIEDERLEGUNGEN BEIM SIEGESDENKMAL ABGZUALTEN, gebrochen.

Rom und seine Statthalter in Bozen hielten es nicht einmal der Mühe
wert, den höchsten Vertreter der Stadt Bozen, Sie Herrn Bürgermeister,
darüber zu unterrichten.

Geehrter Herr Bürgermeister, am 4. September 1942 wurde der Platz
direkt vor den Siegesdenkmal vom „Instituto Fascista Autonomo per le
Case Popolari“ an den „Comune di Bolzano- Bene Pubblico e Strade“
verkauft. Die Eintragung wurde im Grundbuch am 7. April 1988 mit
„Öffentliches Gut, Straßen- Gemeinde Bozen“ freundlicherweise ergänzt.

Alle italienischen Bürgermeister, Christdemokratische, Sozialistische
usw. hätten seit den 1. freien Wahlen nach dem Fall des Faschismus im
April des Jahres 1948 Tafeln direkt vor dem Denkmal auf Gemeindegrund
anbringen können!

Nunmehr sind 60 Jahre vergangen, einige postkartengroße Täfelchen
künden versteckt in kleiner Schrift von den Beleidigungen, welche in
großen, martialischen Lettern auf der anderen Seite der Straße uns
Tiroler Barbaren nennt.
Rutenbündel, mehr als einen Meter groß, erinnern uns an die
Vergewaltigung unserer Namen auf den Friedhöfen, an das bis zum
heutigen Tag andauernde Verbot unserer Ortsnamen…!

Die SÜD- TIROLER FREIHEIT fordert daher: 60 Jahre Demokratie für ein dem Faschismus geweihtes Denkmal ist mehr als genug!!

Herr Bürgermeister, Bozen darf nicht weiterhin eine Stadt sein, welche den Faschismus verherrlicht. Das ist unwürdig.

LASSEN SIE ES SCHLEIFEN, EIN EHRENPLATZ IN DER TIROLER GESCHICHTE UND jener DER ITALIENISCHEN DEMOKRATEN IST IHNEN DAMIT GEWISS!

Mit freundlichen Grüßen

Roland Lang
Mitglied der Landesleitung der SÜD- TIROLER FREIHEIT

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Leserbrief: Verdi-Grüne-Vërc/BürgerListeCiviche: "Sven ist kein Südtiroler Namen"
Vor 90 Jahren: 18. November 1918 – Amtsblatt des Freistaates Deutsch-Südtirol

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