Der Aufmarsch der Schützen in Bozen wider die Verlogenheit. Mehr solcher Zeichen bedürfte es, damit die Menschen das Unrecht erkennen. Rabiate Faschisten und Italophile haben dem Zug zum Siegesplatz die "Ehre" gegeben. Schwerer als die Relikte wiegt die Missachtung unserer Sprache. Viele leiden unter ihrem Diktat. Gedemütigt werden wir mit jedem Wort, das man uns aufzwingt. Viele haben sich daran gewöhnt, den Befehlen von oben zu gehorchen, die uns zu römischen Untertanen machten.
Beschämend lassen wir es geschehen, allem Unrecht zum Trotz, das man
dem Land angetan hat. Zeichen der Fremdherrschaft verunzieren heute
noch das Land, das sie uns vor 90 Jahren nahmen. In Scharen kamen sie
aus dem Süden, haben eigenmächtig Grund und Boden erworben, sich
Wohnung und Arbeit angeeignet, während die Unseren in die Fremde
mussten. Dieses soll die Jugend wissen, damit das Unrecht sich nicht
wiederholt. Und dass wir nicht ablassen von unserer Sprache und den
Geist der Relikte aus unseren Städten verbannen. Friedlich soll das
Zusammenleben sein. Wenn man sich heute auch nicht mehr bekriegt, so
darf man, mit Verlaub, doch unglücklich sein, diesem Staate anzugehören.
Dr. Hans Bachmann, Bozen