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Toponomastik: Unkenntnis

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Toponomastik: Unkenntnis

Frau Abate schlägt vor, alle Flur- und Ortsnamen dreisprachig anzubringen und zu veramtlichen, weil so "jede der drei Bezeichnungen korrekt wäre" (Leserbrief 20.12.). Grund für solchen Irrtum ist Unkenntnis. Namen sind nicht beliebig austausch- oder übersetzbar, Namen sind Kulturzeugen, Bezeichnungen für Einzigartiges. Wörter sind in jede Sprache übersetzbar, Namen nicht, weil sie so verfälschen und Einzigartigkeit und Ursprung verdecken.

Anschauliches Beispiel: Die Bezeichnung Timmelsjoch ist so alt, dass
man das Siedlungsvolk, das den Namen gegeben hat, nicht mehr ausmachen
kann. "Timl" bedeutet ursprünglich wohl Nebel, also ist es ein
"Nebeljoch". Tolomei maß sich an, nach Belieben zu deuten, und machte
einen "Rumpelpass" daraus (passo rombo).

Damit ist der Schlüssel zur
wahren Bedeutung und zum ursprünglichen Siedlungsvolk zerstört, damit
die Geschichte gefälscht! Es gibt in unserem Land Orte, für die seit
Jahrhunderten Namen in verschiedenen Sprachen überliefert sind, ohne
dass sie gefälscht oder erfunden wurden. Nur diese haben ein Recht auf
Veramtlichung! Die willkürlichen Übersetzungen, also Fälschungen (fast
8000!), dürfen nicht legitimiert werden, könnten aber mündlich
verwendet werden!

Lt.-Abg. Dr. Eva Klotz, SÜD-TIROLER FREIHEIT, Bozen

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