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Erklärungstafeln an Beinhäusern: Am Umgang mit Toten erkennt man politische Gesinnung des Staates

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Erklärungstafeln an Beinhäusern: Am Umgang mit Toten erkennt man politische Gesinnung des Staates

Als ersten Schritt des guten Willens, aber absolut unzureichende Maßnahme, bezeichnet der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, die Absicht der Landesregierung, an den Beinhäusern Erklärungstafel anbringen zu wollen. Die Tatsache, dass diese Tafeln ohnedies nicht an den Beinhäusern selbst angebracht werden dürften, sondern in einiger Entfernung (auf Privatgrund) aufgestellt werden müssten, verdeutlicht zudem wieder einmal, dass Italien an einer Aufarbeitung der Geschichte gar nicht interessiert ist, ja diese sogar zu verhindern sucht.

Die Beinhäuser von Gossensaß, Innichen und Burgeis wurden Mitte der
30er Jahre vom faschistischen Regime errichtet, um an diesen Orten
Kampfhandlungen und eine glorreiche Eroberung vorzutäuschen, mit der
die Annexion Süd-Tirols gerechtfertigt werden sollte. Zu diesem Zweck
schreckten die Faschisten selbst vor Leichenraub nicht zurück. Ohne das
Einverständnis der Angehörigen, wurden gefallene Soldaten aus ihren
Gräbern gerissen und in die Beinhäuser gebracht. Am Soldatenfriedhof in
Bozen wurden sogar österreichische Soldaten exhumiert, um diese dann im
Beinhaus von Burgeis zu italienischen Soldaten umzufunktionieren.

Dieser politischer Missbrauch gefallener Soldaten, kann und darf von der Politik nicht akzeptiert werden.

Der Umgang mit den Beinhäusern ist daher weniger eine Frage der politischen Geisteshaltung, als vielmehr eine Frage der Pietät.

In den Beinhäusern werden nämlich die sterblichen Überreste von
österreichischen und italienischen Soldaten, bis heute, gleichermaßen
politisch missbraucht.

Mit Erklärungstafeln alleine ist es daher nicht getan.

Das Problem der Beinhäuser kann nur zufriedenstellend und würdevoll
gelöst werden, indem die Bauwerke abgetragen und die Soldaten in ihre
ursprünglichen Gräber zurückgeführt werden.

Sven Knoll
Landtagsabgeordneter
und Landesjugendsprecher der
SÜD-TIROLER FREIHEIT

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