Als unverständlich und politisch voreingenommen, bezeichnet der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, das Verhalten des Landesdenkmalamtes, welches sich für die nun erfolgte Unterschutzstellung des faschistischen Sportplatz von Meran („Campo sportivo Littorio“ – heute „Combi-Platz“) stark gemacht hat, während zeitgleich Jugendstilgebäude wie der „Bayrische-Hof“ in Meran, oder das „Christanell-Haus“ in Bozen ungehemmt zum Abriss freigegeben werden. Offensichtlich herrscht beim Landesdenkmalamt die Maxime, dass in Süd-Tirol nur das wirklich schützenswert ist, was der faschistischen Architektur entspringt.
Es ist bezeichnend, dass alt-österreichische Gebäude aus der Zeit der Jahrhundertwende, die das architektonische Gesicht der Städte entscheidend prägen, augenscheinlich als minderwertig eingestuft werden, während jede noch so vergammelte faschistische Baracke als schützenswerter Ausdruck rationalistischer Bauweise hochstilisiert wird.
Insbesondere in Bozen kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, dass dahinter sogar die Absicht steckt, der Stadt Stück für Stück eine rationaleres und somit italienischeres Aussehen zu verpassen.
Das Verhalten des Landesdenkmalamtes muss daher aufs schärfste kritisiert werden, da diese Ungleichbehandlung nicht nur einen unwiederbringlichen Verlust des architektonischen Erbes mit sich bringt, sondern langfristig auch das Gesicht der Städte negativ verändert.
Es geht nicht darum, alle Spuren des Faschismus zu entfernen, dass aber Gebäude nur deswegen unter Denkmalschutz gestellt werden, weil sie in der Zeit des Faschismus errichtet wurden, ist ebenso abzulehnen.
Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll wird daher eine Anfrage im Landtag einbringen, mit welcher das unausgewogene Verhalten des Landesdenkmalamtes, sowie der sorglose Umgang mit der Jahrhundertwende-Architektur in Süd-Tirol geklärt werden soll.
Sven Knoll
Landtagsabgeordneter
und Landesjugendsprecher der
SÜD-TIROLER FREIHEIT