Die Landtagsabgeordneten der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT, Dr. Eva Klotz und Sven Knoll, bedauern, dass die Mehrheit der 1. Gesetzgebungskommission nicht den Mut hat, dem Toponomastik- Gesetzentwurf zuzustimmen,  der auf der wissenschaftlichen Arbeit des Sprachexperten und Namenforschers Dr. Cristian Kollmann beruht und mit dessen Hilfe ausgearbeitet worden ist.

Der Gesetzentwurf sieht die Abschaffung der faschistischen Dekrete aus
den Jahren 1923, 1940 und 1942 vor sowie die amtliche Anerkennung und
Verwendung all jener ladinischen, deutschen und italienischen
topographischen Namen, welche nachgewiesenermaßen in Dokumenten
überliefert und nicht dem Fälscherhirn Tolomeis entspringen. Es handelt
sich um 129 deutsch- ladinisch- italienische Doppel- bzw. Dreifachnamen
für Ortschaften, darunter all jene, die nach Heiligen benannt sind,
sowie um 91 Mehrfachnamen für Pässe, Täler, Gebirge und Gewässer.

Die Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT spricht von einer sehr großzügigen
Lösung, da auch solche italienische Benennungen anerkannt würden,
welche früher nie amtliche Gültigkeit hatten, sondern lediglich als
Exonyme besonders von den italienischen Nachbarn benutzt worden waren.

Die Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT hält es für notwendig, im Tiroler
Gedenkjahr die Ortsnamenfrage auf der Basis von wissenschaftlichen
Kriterien anzugehen. Dazu bedarf es gründlicher Aufklärung und
wissenschaftlicher Diskussion, zu welcher die Abgeordneten der Bewegung
und der Sprachwissenschaftler und Namenforscher Dr. Cristian Kollmann
bereit sind.

Gegen den Landesgesetzentwurf Nr. 2/08 – „Ortsnamengebung“, sprach sich die Kommission mit 2 Jastimmen (Ulli Mair, Eva Klotz), 1 Enthaltung (Veronika Stirner Brantsch) und 6 Neinstimmen (Josef Noggler, Georg Pardeller, Elmar Pichler Rolle, Arnold Schuler, Donato Seppi und Alessandro Urzì) aus.

Lt. Abg. Dr. Eva Klotz
12. 3. 09