Um die Persönlichkeit Andreas Hofers besser verstehen zu können, ist es unerlässlich, auf die sicher prägenden Jahre seines Aufenthaltes in Welschtirol einzugehen. Er war als Jugendlicher zunächst in Cles und dann ca. drei Jahre in Ballino, nördlich von Riva del Garda. In dieser Zeit, nämlich vom 18. bis zum 21. Lebensjahr, hat er nicht nur den Welschtiroler Dialekt ziemlich gut erlernt, sondern mit Vieh- und Weinhändlern aus vielen anderen Gegenden zu tun gehabt. Das Dorf Ballino hatte damals sicher eine wichtige Rolle gespielt, es lag nämlich an einem der kürzesten Handelswege zwischen Innsbruck und dem westlichen oberitalienischen Raum: Über den Jaufenpass durch das Passeiertal, weiter über den Gampenpass, Cles im Nonstal, Passo Ballino nach Riva.
In Ballino hat er nicht nur mit Händlern aus der Umgebung zu tun gehabt, sondern sicher auch mit Reisenden und Händlern von weiter her. So ist es zu erklären, dass er zu späteren Aufständischen auch im Veneto Kontakte hatte. Vertraute aus seiner Zeit in Ballino finden sich später als Anführer des Volksaufstandes in Welschtirol.
Der Autor dieses interessanten Werkes, Graziano Riccadonna, wird selbst Einblick geben in diese in Tirol wenig bekannte Geschichte. Dem Kulturassessor der Provinz Trient, Franco Panizza, gebührt Dank für die finanzielle Unterstützung des Werkes.
Die Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT betrachtet dieses Buch als wichtigen Beitrag zum Gedenkjahr, nicht nur, um den eigenen Landsleuten die große Persönlichkeit Andreas Hofers näher zu bringen, sondern auch der italienischen Bevölkerung einen Anreiz zu geben, sich mit der Tiroler Geschichte auseinander zu setzen.
Lt. Abg. Dr. Eva Klotz
24. 3. 09