Alljährlich wiederholt sich das leidige Bild, dass Süd-Tiroler Spitzensportler bei
internationalen Wettkämpfen als Italiener dargestellt werden und somit ihre
wahre Identität verleugnet wird. Bei erfolgreichen Leistungen werden ihnen nicht selten Trikolore-Fahnen in die
Hand gedrückt, und sie zu Treuebekenntnissen zum italienischen Staat
gedrängt. Diese nationalistische Zurschaustellung von Sportlern, die sich meist gegen
ihren Willen zum fremdnationalen Staat Italien bekennen müssen, kann nur als
Missbrauch bezeichnet werden, da damit die Sportler instrumentalisiert und in
ihrer persönlichen Freiheit beschnitten werden.
Sportliche Wettkämpfe und erzielte Leistungen sind stets auch Träger von
Emotionen, mit denen ein Herkunftsbewusstsein forciert wird. Insbesondere für
die Süd-Tiroler Jugend ist es daher äußerst bedenklich, dass diese ihre
sportlichen Vorbilder in Athleten findet, die öffentlich eine „wir sind Italiener-
Mentalität“ verbreiten müssen.
Aber auch dem Ansehen des Landes wird dadurch nachhaltig Schaden
zugefügt, da ein Beharren auf die Besonderheiten des Minderheitenstatus
international nicht mehr zu rechtfertigen ist, wenn die Süd-Tiroler Sportler
durch ihr Auftreten selbst den Eindruck erwecken, „stolze Italiener“ zu sein.
Es ist schlimm genug, dass die Süd-Tiroler Sportler für Italien antreten müssen
und dies nicht für ihr Vaterland, oder für ihre Heimat tun können.
Ihnen eine falsche Identität aufzuzwingen und die Süd-Tiroler somit auch
international als Italiener darzustellen, ist jedoch nicht akzeptabel und muss
entschieden verurteilt werden.
Der Fall „Plankensteiner“, bei dem der erfolgreiche Rodler im Fernsehen sogar
öffentlich dazu genötigt wurde, die italienische Hymne zu singen, hat viele
Bürger verärgert und auf erschreckende Art und Weise veranschaulicht, welch
nationalistischer Gesinnung viele Süd-Tiroler Spitzensportler ausgesetzt sind.
Grund dafür ist vor allem die Tatsache, dass die Süd-Tiroler Spitzensportler
beruflich in staatlichen Positionen wie den Carabinieri-, oder Finanzeinheiten
angestellt sind, die ihrerseits Druck ausüben, damit sich „ihre Sportler“ zu
Italien bekennen.
Dieses leidige Problem ließe sich lösen, indem die Süd-Tiroler Spitzensportler
nicht mehr bei Finanz oder Carabinieri angestellt wären, sondern in den
Landesdienst übernommen würden. Dadurch bestünde keine Druck mehr auf
die Sportler, mit der Trikolore zu schwingen, oder sich zu Italien zu bekennen.
Dies vorausgeschickt,
beschließt der Süd-Tiroler Landtag:
1) Der Süd-Tiroler Landtag verurteilt die Instrumentalisierung der Süd-
Tiroler Sportler zu italo-nationalistischen Zwecken.
2) Der Süd-Tiroler Landtag fordert die Sportverbände der Carabinieri- und
Finanzeinheiten auf, keinen Druck auf die Süd-Tiroler Sportler
auszuüben, damit diese mit der Trikolore schwingen, oder sich als
Italiener bekennen.
3) Die Landesregierung wird dazu beauftragt, Maßnahmen für eine
Übernahme der Süd-Tiroler Spitzensportler in den Landesdienst zu
treffen.
L.-Abg. Sven Knoll
L.-Abg. Dr. Eva Klotz
SÜD-TIROLER FREIHEIT
Freies Bündnis für Tirol