Der Direktor der Europa- Partei „Europäische Freie Allianz –EFA“, Günther Dauwen, ist aus Brüssel nach Bozen gekommen, um die Kandidatur des Vertreters der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT auf der Liste „Sociaal Liberale Partij“ in Flandern / Belgien sowie um die Europa- Politik von EFA vorzustellen.
Die Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT ist stolz darauf, dass einer ihrer
Exponenten, nämlich Dr. Cristian Kollmann, die besondere Voraussetzung
für diese europäische Kandidatur erfüllt: er spricht Niederländisch. In
Flandern, Staat Belgien, gibt es für die Europa- Wahlen eine Liste
effektiver Kandidaten und so genannter Nachfolge- Kandidaten. Sowohl
auf erster wie zweiter Liste der „Sociaal Liberale Partij“ finden sich
neben dem Südtiroler Dr. Cristian Kollmann Kandidatinnen und Kandidaten
aus anderen Regionen Europas und anderer Muttersprache (Baskenland,
Portugal, Wales, Friesland, Ungarn, Russland, Andalusien und Galicien).
Damit will die EFA- Partei zeigen, wie europäische Wahlen künftig von
statten gehen sollten, nämlich offen für Kandidaten aus verschiedenen
Ländern und nicht mehr nach Regeln, die jeder einzelne Mitgliedsstaat
für sich selbst erstellt. So sollte es hoffentlich eines nicht allzu
fernen Tages möglich sein, über Staatsgrenzen hinweg offene europäische
Listen zu haben, auf denen Kandidaten aus verschiedenen Regionen und
Völkern Europas zu finden sind und die in ganz Europa frei gewählt
werden können. Auf diese Weise hätte jede Bürgerin, jeder Bürger
Europas die Möglichkeit, die Stimme jener wahlwerbenden Gruppe und
Persönlichkeit zu geben, welche ihm am geeignetsten erscheint, in
Europa etwas bewegen zu helfen, damit es weg kommt von klein kariertem
Partei- und Staatsdenken.
Die Europäische Freie Allianz (EFA) wurde 1981 gegründet. Sie setzt
sich aus Parteien von Nationen, staatenlosen Nationen, Volksgruppen,
die gegen ihren Willen von ihren Völkern abgetrennt worden sind und
territorialen Körperschaften mit starkem Identitätsgefühl zusammen. Sie
wollen in Europa selbst zu Wort kommen und die eigenen Lebensinteressen
vertreten, da die Staaten, in denen sie festgehalten werden,
vordergründig andere Interessen vertreten. Die EFA vereint heute 40
verschiedene Parteien und Bewegungen aus 17 Mitgliedstaaten, bekennt
sich zu einem Europa freier Völker und natürlich gewachsener Regionen
sowie zum Subsidiaritätsprinzip. Sie hat in den letzten 30 Jahren nie
aufgehört, sich für die Rechte staatenloser Nationen, Bürger und
Regionen einzusetzen. Seit den ersten Direktwahlen zum Europa-
Parlament hat die EFA das Recht auf Selbstbestimmung und das Recht,
Muttersprachen und historische Sprachen zu sprechen und zu schützen,
verteidigt.
Die Europäische Freie Allianz ist die jüngste offiziell anerkannte
Europa- Partei, nämlich seit März 2004. In der nun zu Ende gehenden
Legislaturperiode haben sich ihre 6 Europa- Parlamentarier (2 aus
Schottland, 1 aus Wales, 1 im Wechsel aus Galicien, Katalonien bzw. dem
Baskenland, 1 aus Lettland und 1 aus Transsylvanien) in vielen
Bereichen eingesetzt. Sie waren bisher in einer parlamentarischen
Allianz (Fraktion) mit den Grünen, da erst ab einer Stärke von 15
Parlamentariern eigener Fraktionsstatus mit Antrags- bzw.
Vertretungsrecht in Kommissionen usw. möglich ist. Die europäischen
Grünen haben den EFA- Abgeordneten den notwendigen Freiraum
zugestanden, vor allem was die Schwerpunkte Selbstbestimmung,
Volksgruppenrechte (hierin unterscheiden sie sich von den Südtiroler
und österreichischen Grünen), aber auch die Sozial- und Umweltpolitik
betrifft.
Dr. Eva Klotz
Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT
Sven Knoll
Landtagsabgeordneter der SÜD-TIROLER FREIHEIT