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Altoatesinisches Diktat: „Faschismus = Friede“

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Über Vieles in Ihrem Leitartikel kann ein nur halbwegs kritischer Leser nur den Kopf schütteln. Beispiele: 1. Sie schreiben, dass der Nationalsozialismus nie richtig aufgearbeitet wurde. Den italienischen Faschismus erwähnen Sie mit keinem Wort. Warum? 2. Sie bedauern, dass in Südtirol eine liberale Partei fehlt.

Meinen Sie damit eine Partei, die nicht nur den Froschanhängern,
sondern auch den Anhängern des Faschismus freien Lauf lassen sollte?

3.
Sie schreiben „Südtirol ist reich an Gütern“ und erwähnen nicht, dass
Südtirol auch reich an faschistischen Symbolen ist; nicht nur die
Monumente, sondern auch die Ortsnamen, angefangen bei „Alto Adige“.

4.
Sie setzen Herrn Ellecosta mit Seppi, Frau Klotz mit Urzì und Frau Mair
mit Biancofiore gleich. Haben Herr Ellecosta, Frau Klotz oder Frau Mair
je nationalsozialistische Symbole (wo in Südtirol gibt es überhaupt
welche!?) verharmlost oder verteidigt, so wie dagegen Seppi, Urzì und
Biancofiore es in Bezug auf den lebendigen Faschismus in Südtirol tun?

5. Sie fragen regelrecht scheinheilig, warum in Südtirol wieder
gezündelt wird. Ganz einfach: Weil der italienische Faschismus, den Sie
offenbar bewusst nicht erwähnen, nicht aufgearbeitet wurde und in die
Gegenwart hereinreicht, und weil immer mehr Südtiroler sich weigern,
sich von Faschismusleugnern und Gegenwartsrelativierern zwangbelehren
und -beglücken zu lassen.

6. Und das Dogma von wegen „ethnischer
Friede“ darf zum Schluss freilich auch nicht fehlen. Dieser Begriff ist
hier einfach fehl am Platz. Es geht nicht um Dinge, die zwischen den
Ethnien, sondern zwischen Südtirolern (auch italienischsprachigen
Südtirolern) einerseits und Altoatesinen (egal welcher Sprachgruppe)
andererseits stehen. Und das ist der Faschismus der Gegenwart, der für
Letztere und offenbar auch für Sie nicht wirklich existiert, sondern
bestenfalls als friedenserhaltende Maßnahme dient. Doch immer mehr
Südtiroler werden das altoatesinische Diktat „Faschismus = Friede“ als
Irrlehre erkennen.

Cristian Kollmann,
SÜD-TIROLER FREIHEIT, Luxemburg/Laurein

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