Gestern Abend explodierte in Taufers im Münstertal (Vinschgau) eine Granate, die ein Mann bei einer Wanderung gefunden und mit nach Hause genommen hatte. Der Mann musste mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Dass nun ausgerechnet zwei Tage,nachdem der Landtagsabgeordnete der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, durch das Vorzeigen einer in Prags gefundenen Militär-Gewehrkugel im Landtag für Aufsehen gesorgt hatte, ein derart schwerer Unfall passiert, zeigt, wie groß die Gefahr ist, die von zurückgelassener Munition ausgeht und wie notwendig es daher war, das öffentliche Interesse auf diesen Missstand zu lenken.
In den vergangenen Jahren hat es immer wieder Beschwerden und Landtagsinitiativen wegen zurückgelassener Munition gegeben. Allein, es hat sich nie etwas geändert.
Es ist nicht akzeptabel, dass man immer so lange abwartet, bis etwas schlimmes geschieht und Menschen zu Schaden kommen.
Sowohl von den Relikten des 1. Weltkrieges, als auch von zurückgelassener Munition nach Militärübungen, gehen große Gefahren für die Bevölkerung aus, insbesondere dann, wenn sie in die Hände von Unbedachten, oder gar Kinder gelangen.
Das plakative Vorzeigen der Gewehrkugel im Landtag, mit der das Zurücklassen scharfer Munition nach Militärübungen beanstandet wurde, war, wie sich durch die Explosion der Granate im Vinschgau nun gezeigt hat, absolut notwendig.
„Ich bin mir bewusst, dass das Vorzeigen einer Gewehrkugel im Landtag ein sehr unkonventioneller Schritt war. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass wir als Politiker eine Verantwortung für unsere Bevölkerung tragen und nicht tatenlos dabei zusehen können, wenn diese durch zurückgelassene Munition gefährdet wird. Wenn durch den damit entstandenen Wirbel die Bevölkerung nun für die Gefahren scharfer Munition sensibilisiert werden konnte und auch das Militär, aufgrund des öffentlichen Interesses, zukünftig sorgsamer mit scharfer Munition umgeht, bin ich bereit, die volle Verantwortung für den Eklat im Landtag zu übernehmen, auch wenn dies strafrechtliche Folgen nach sich zieht“.
L.-Abg. Sven Knoll
Bild einer Patrone desselben Kalibers 7.62-Nato, wie sie in Prags gefunden wurde: