Ziemlich wirr wirkt Hermine Reiterers Leserbrief vom 13. Juni. Nicht weil ihr Dieter Steger aus dem Herzen spricht, der, so wie sie, die Schützen („Nostalgiker“) nicht mag. Reiterer versteht auch etwas von Psychologie, wenn sie uns belehrt, erlittenes Unrecht nach der „Trauerphase“ nicht mit Neuem zu vergelten.
Dies würde uns bereichern und das friedliche Zusammenleben stärken –
sagt eine alte Phrase im grünen Kleid. Wer es nach 90 Jahren immer
noch nicht lassen kann, in seinen Wunden zu stochern, der lasse
zumindest die anderen in Frieden, schimpft Reiterer.
Die schweigende Mehrheit wolle sich das Erreichte nicht nehmen lassen.
Auch glaubt sie nicht an einen Frieden im Lande, wenn es nur wieder ein
Tirol gäbe. Und zur Frage, was mit den italienischen Südtirolern
geschieht, meint sie verständnisvoll, das solle uns nicht hindern, dass
wir gemeinsam mit ihnen weiterhin „fruchtbringende Visionen“ für die
Zukunft pflegen.
Und die gibt es in Südtirol an jeder Straßenecke. Was Reiterer auch
immer vorschweben mag, links, grün, oder rot, sie ist weit entfernt von
unserem Tirol und dafür kann es nur eines geben: weg von diesem Staat,
den Steger so mag.
Dr. Hans Bachmann, Bozen
9. 7. 09