Jetzt haben Sie es wieder getan, Herr Mair. Und es braucht wenig dazu, zu vermuten, dass dahinter ein Netzwerk steht. Ein Netzwerk mit einer eindeutigen Strategie: Die Spannungen in Südtirol-Alto Adige schönzureden. Es muss Frieden über alles stehen, koste es, was es wolle. Bei den altoatesinischen Mitläufern und Kleingeistern – egal ob Linksum oder Rechtsum marsch! Richtung Faschismus-light-Ideologie – ist eine Generation am Werk, die bewusst beschwichtigt, aus bedingungslos italophilem Kalkül heraus:
Südtirol-Alto Adige bleibt Italien. Bestimmt haben Sie sich, Herr Mair,
und ihre altoatesinischen Freunde, gelegentlich über friedenserhaltende
Maßnahmen in Südtirol-Alto Adige ausgetauscht. Bestimmt sind Sie sich
darin einig geworden, dass ein dauerhafter Friede in dieser im Herzen
Europas befindlichen „Musterprovinz“ nur gesichert werden kann, wenn
deren Zugehörigkeit zu Italien nicht in Frage gestellt wird, und wenn
von den „ewiggestrigen Süd-Tirolern“ all die faschistischen Symbole als
Bereicherung durch die Kulturbringer respektiert und verehrt werden.
Doch wer die Heimat liebt, Herr Mair, ist nicht für ideologische
Zwangsbeglückung, nicht für einen Scheinfrieden, nicht für eine
parallele Scheinheimat namens „Alto Adige“. Wer seine Heimat liebt,
malt kein Kriegsszenario an die Wand, wenn jemand für eine
selbstbestimmte Heimat eintritt, erklärt nicht alle Italiener pauschal
zu Kriegsfreunden. Die Heimat kann nur lieben, wer sie kennt. Und wer
sie kennt, weiß auch, dass die Liebe zur Heimat und das Bekenntnis zur
Selbstbestimmung nicht von der ethnischen Zugehörigkeit, sondern von
der politischen Gesinnung abhängig sein sollten. Warum versuchen Sie
und Ihr Netzwerk nicht, einmal in diese Richtung und somit in
überethnischen Kategorien zu denken, Herr Mair?
Cristian Kollmann, Luxemburg/Laurein