Beim Landesfestumzug in Innsbruck marschierte das Schützenbataillon Burggrafenamt/Passeier mit dem Transparent „Wir blicken in Richtung Zukunft“ an der Ehrentribüne vorbei, ohne zu defilieren. Defilierung ist Ausdruck von Ehrerbietung und Respekt.
Ich verstehe, daß die Schützen jenen nicht die Ehre erweisen, die ihnen, weil sie sich für das Menschenrecht Selbstbestimmung einsetzen, Ewig-Gestrige, Zündler und Scharfmacher nennen:
Der Südtiroler Landeshauptmann kriminalisierte einen erheblichen Teil seines Volkes;
Der Südtiroler Landtagspräsident nannte sie Zündler und Scharfmacher;
Der Nordtiroler Landeshauptmann meinte, der Festumzug sei keine Spielwiese einiger weniger Ewig-Gestriger und die Forderung nach Selbstbestimmung zeuge für ihn von mangelnden Geschichtsbewusstsein;
Für Busek, dem ehemaligen ÖVP-Chef und Vizekanzler Österreichs, ist die Selbstbestimmungsdiskussion „schlicht unsinnig“.
Koordinator Andreas Khol war wie das Fähnlein im Wind: Einmal ist Selbstbestimmung bzw. „Los von Rom“ genehm, ein anderes Mal nicht!
Den vollmundigen Reden der Politiker über ein „geeintes Tirol“ beim Festumzug wird, wie in den letzen 25 Jahren, NICHTS folgen.
Somit sind die Burggräfler/Passeirer nur konsequent. Wer von den auf der Tribüne anwesenden Politikern hat sich Ehreerbietung und Respekt unserer Schützen verdient, gemessen an ihren Taten?
Barbara Klotz