Das Motto zum 200. Gedenkjahr
derTiroler Freiheitskämpfe
lautete: „Geschichte trifft Zukunft.“
Die Anschläge der 50er
und 60er Jahre sind ein Teil der
Geschichte Südtirols. Deshalb
wollten wir Freiheitskämpfer
der 60er Jahre beim großen
Festumzugmitmarschieren.
Noch vor Weihnachten 2008
habe ich um die Teilnahme der
Freiheitskämpfer angesucht.
Am 8. (!) September 2009 habe
ich erst die schriftliche Zusage
erhalten, dass wir mitgehen
können. Acht Monate haben sie
mich mit vagen Versprechungen
hingehalten, wohl in der
Hoffnung, dass ich aufgebe. Ich
bin der Überzeugung, dass wir
politischen Häftlinge uns in der
Öffentlichkeit zeigen müssen
mit unserer Botschaft, damit
die Älteren sich an die schwere
Zeit in Südtirol erinnern und
die Jugend danach fragt.
Sie sollen
wissen, dass der Wohlstand
nicht von allein gekommen ist,
dass dafür große Opfer gebracht
wurden. Die Namen der
Teilnehmer musste ich auch
melden (á la DDR).
Zum Schluss war noch unser
Transparent-Text ein Stein des
Anstoßes: „Trotz Autonomie die
Heimat in Gefahr. Selbstbestimmung
für Südtirol.“
Ich erklärte
ohne Umschweife, entweder
sie genehmigen es, oder
wir bleiben zu Hause.
Der starke Applaus, den wir
dann beim Festumzug laufend
erhielten, rechtfertigte unseren Auftritt!
Sepp Mitterhofer
ehemaliger politischer Häftling,
Meran