Die Bezirksgruppe Unterland/Überetsch der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT kritisiert den Tourismusverband Südtirols Süden für dessen Aussendung bezüglich des Flughafens. Der Verband versandte ein Positionspapier an alle Ferienbetriebe im Süden Süd-Tirols. Zwar ist Lobbyarbeit an sich durchaus legitim, jedoch führt der Verband einige Argumente ins Feld, die so nicht haltbar sind. Allen voran die Behauptung, dass ein Rückzug des Landes aus der zivilen Luftfahrt ein Ansteigen der Militärflüge mit sich mitbringen würde.
Die Militärflüge, die oft noch spät nachts stattfinden, sind zweifellos
ein großes Ärgernis, einhergehend mit einer beträchtlichen
Lärmbelastung und Umweltverschmutzung im Großraum Bozen, Überetsch und
Unterland. Erhebungen zeigen aber, dass das Land auch aktuell nicht
imstande ist, dem Militär Einhalt zu gebieten. Allein im Jahr 2005
wurden 6.441 militärische Flugbewegungen am Flughafen Bozen gezählt.
Ebenso unhaltbar ist die Aussage, wonach der Ausstieg des Landes aus
dem Flughafenbetrieb neue Kapazitäten für Militärflüge freisetzen
würde. Die Militärübungen werden häufig mit Hubschraubern durchgeführt,
die die Landebahn gar nicht nutzen. Ebenso mindern die wenigen Air-Alps
Flugzeuge die Kapazität unwesentlich. Das Schreckgespenst der
steigenden Militärflüge wurde von SVP und Interessenten am Flugplatz in
die Welt gesetzt, um die Akzeptanz für das Millionenloch in Bozen Süd
vor der Volksabstimmung zu steigern. Für die Lösung des Militärproblems
würde sich (wie so oft) eine andere Volksabstimmung anbieten, nämlich
die der Zugehörigkeit Süd-Tirols zu Italien.
Stefan Zelger,
Hauptausschussmitglied
und Gemeinderat der SÜD-TIROLER FREIHEIT in Tramin