Die Gemeinde Tramin ließ vor kurzem eine Alternativstudie zur Klärschlammverbrennung ausarbeiten. In ihrem Konzept zeigen Prof. Ulf Theilen und Dipl. Ing. Armin Uhrig von der Fachhochschule Gießen auf, dass es ökonomisch und ökologisch bessere Lösungen als die Klärschlammverbrennung gibt. Erst im Mai hat sich der Traminer Gemeinderat wiederholt gegen eine Verbrennungsanlage auf seinem Gebiet ausgesprochen. Das Unterlandler Weinbau- und Tourismusdorf ist nach wie vor als Standort für eine Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) vorgesehen.
Dabei zeigt die externe Studie von Prof. Theilen und Dipl. Ing. Uhrig
mehr als deutlich, dass es günstigere und umweltfreundlichere
Alternativen zur Verbrennung gibt , so die SVP, Bürgerliste und
SÜD-TIROLER FREIHEIT unisono. Das Konzept sieht demnach vor, die
Klärschlämme einer maschinellen Biomasse-Trocknung zu unterziehen und
das gewonnene Trockengranulat in der Zementindustrie einzusetzen. Die
zur Trocknung erforderliche Wärme wird dabei ausschließlich aus einer
Hackschnitzelanlage gewonnen. Der CO2-neutrale Rohstoff kann aus den
Gemeindeeigenen Wäldern von Tramin und Kaltern bezogen werden und trägt
damit zu Preissicherheit und lokaler Wertschöpfung bei. Das Granulat
als Endprodukt der Trocknung kann als Ersatzbrennstoff in der
Zementindustrie eingesetzt werden, wobei namhafte Werke langfristige
Abnehmerverträge von 10 Jahren und mehr anbieten. Durch den Einsatz in
Zementwerken werden fossile Brennstoffe ersetzt und
Schwermetallrückstände in den Zement sicher eingebunden und somit
immobilisiert.
Von besonderer Bedeutung ist neben dem ökologischen auch der
ökonomische Aspekt. So ist die obgenannte Alternative im Bau und
Betrieb bedeutend günstiger als eine KVA. Die drei
Gemeinderatsfraktionen weisen darauf hin, dass die Errichtung einer
Verbrennungsanlage mit ca. 11mio Euro zu Buche schlagen würde, jene
einer Trocknungsanlage nur mit ca. 4mio Euro. Die Entsorgung einer
Tonne Klärschlamm könnte mit Trocknung und Transport mit einem
konstanten Preis von nur 60 Euro bestritten werden. Deutlich günstiger
als das in einer KVA möglich wäre, die momentan im
Abfallbewirtschaftungsplan vorgesehen ist.
Abschließend halten die drei Traminer Ratsfraktionen erneut fest, dass
das erläuterte Konzept umweltfreundlicher, günstiger und nachhaltiger
ist als eine KVA. Die Gemeindevertreter sind zuversichtlich, mit ihren
Vorstellungen bei ECO-Center und Landesverwaltung auf offene Ohren zu
stoßen und bekräftigen, dass dem Willen Tramins Rechnung getragen
werden soll.
Dr. Franzjosef Roner, Fraktionssprecher SVP Tramin
Helmut Bologna, Fraktionssprecher Bürgerliste Tramin
Stefan Zelger, Fraktionssprecher SÜD-TIROLER FREIHEIT Tramin