Mehr als 150 Mitglieder und Sympathisanten nahmen an der 3. ordentlichen Vollversammlung der SÜD-TIROLER FREIHEIT am 21. November 2009 in St. Michael/Eppan teil. Der Saal im Lanserhaus war bis zum letzten Stuhl besetzt. Schwerpunkte der Landesversammlung waren das Gastreferat des Vorsitzenden des Südtirol Unterausschusses, Hermann Gahr, sowie die Genehmigung einer Resolution zur Verankerung der Schutzfunktion in der österreichischen Bundesverfassung.
Die Versammlung begann mit mehreren Grußworten von verschiedenen Ehrengästen:
– Die Grußworte der „Pusterer Buam“, Heinrich Oberleiter, Siegfried
Steger und Sepp Forer wurden der Versammlung mittels Video-Einspielung
überbracht.
– Der Vize-Präsident der Europäischen Freien Allianz (EFA), Sybren
Posthumus, zeigt sich schockiert über die in Süd-Tirol immer noch
bestehenden faschistischen Relikte. In seiner Rede verwies er weiters
auf andere Völker und Minderheiten in Europa, welche derzeit auch den
Weg in die Unabhängigkeit bzw. in die Freiheit gehen.
– Der ehemalige Bundesminister für Justiz, Univ.-Prof. Dr. Hans R.
Klecatsky, forderte die Republik Österreich auf, sich für die Wahrung
und Entfaltung der Selbstbestimmung des vom Land Tirol abgetrennten
Süd-Tiroler Volkes deutscher und ladinerscher Sprache einzusetzen.
– Der Süd-Tirol Sprecher und Nationalrat der FPÖ, Werner Neubauer,
sprach sich ebenfalls für eine Änderung der österreichischen
Bundesverfassung zum Schutze der deutschen und ladinischen Volksgruppe
in Südtirol aus. Die Schutzfunktion Österreichs müsse endlich nach drei
Jahren Verhandlungen in der Verfassung festgeschrieben werden, so
Neubauer.
– Hans Moser von der Liste Tirol meinte, dass wir Tiroler selbst
gefordert seien, über unsere eigenen ideologischen und
gesellschaftlichen Grenzen hinwegzusehen.
Der rechtliche Vertreter der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Werner Thaler,
informierte die Versammlung über die Tätigkeitsschwerpunkte der
Bewegung. Er verwies auf die ständige steigende Anzahl an
Neumitgliedern in allen Tiroler Landesteilen. Die Bewegung SÜD-TIROLER
FREIHEIT zählt derzeit mehr als 2.100 Mitglieder.
Im ersten der beiden Gastreferate berichtete Johanna Plasinger
Scartezzini vom Landesamt für Statistik über die demografische
Entwicklung in Südtirol. In Südtirol wird der Ausländeranteil bis zum
Jahr 2020 auf mehr als 14 Prozent ansteigen, was bei 521.000 Einwohnern
immerhin 75.000 Ausländer ausmacht. Für die Landeshauptstadt Bozen
könnte diese Entwicklung bis 2020 bedeuten, dass der Anteil der
ausländischen Bevölkerung gleich hoch wie der Anteil der
deutschsprachigen Bevölkerung sein wird.
Im zweiten Gastreferat ging es dem Vorsitzenden des Südtirol
Unterausschuss, Hermann Gahr, auch darum, die Positionen der
SÜD-TIROLER FREIHEIT genauer kennen zu lernen. Er will sich im
österreichischen Parlament für die Schutzfunktion Süd-Tirols weiterhin
einsetzen.
Die Landtagsabgeordnete Dr. Eva Klotz legte der Landesversammlung eine
Resolution vor, mit welcher der österreichische Nationalrat dazu
aufgefordert werden soll, die Schutzmachtfunktion in der
österreichischen Bundesverfassung zu verankern. Die Resolution wurde
einstimmig angenommen.
Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll beleuchtete aus einer neuen
Perspektive das Thema Selbstbestimmung. Er warnte vor der Entwicklung,
dass aus den Ausländern von heute Italiener von morgen werden und diese
dann entscheidenden Einfluss auf die gesellschaftliche und sprachliche
Entwicklung nehmen werden. Für die Ausübung des
Selbstbestimmungsrechtes bleiben uns Süd-Tirolern höchstens noch 10 bis
15 Jahre, so Sven Knoll.
Kurz vor Ende der Veranstaltung wurde der neue Werbefilm der Bewegung
SÜD-TIROLER FREIHEIT über die Selbstbestimmung für Süd-Tirol gezeigt.
Der 10 minütige Film soll in moderner Form auf das Hauptanliegen der
Bewegung aufmerksam machen.
Mit dem Absingen der Landeshymne wurde der offizielle Teil der Versammlung abgeschlossen.
Im Anschluss folgte im Keller des Lanserhauses ein Umtrunk statt.
Auf der Internetseite www.suedtiroler-freiheit.com der SÜD-TIROLER
FREIHEIT werden in den nächsten Tagen alle Fotos, Reden, Berichte,
sowie mehrere Video-Berichte veröffentlicht.
Werner Thaler
SÜD-TIROLER FREIHEIT