Beim Leitartikel „Rückbesinnung auf das Paket“ von Toni Ebner (Dol. vom 24.-11.) muss man feststellen, dass auch dieser scharfe Töne enthält. So liest man von Terroristen (welche?), die letztendlich auf Menschen schossen, ein Pauschalurteil, das für die Südtirol- Aktivisten nicht nachvollziehbar ist. Wenn man dann noch einen Dr. Steininger bemühen muss, deren Einsatz und die unmenschlichen Opfer herabzumindern, so ist das äußerst bedenklich.
Dr. Steininger sollte eher nachforschen, warum es überhaupt zur Feuernacht gekommen ist. 1957 beim „Los von Trient“, das überhaupt nicht die Absicht der 35.000 Teilnehmer in Sigmundskron entsprach, – diese wollten ein LOS VON ROM-, tat sich trotz großspuriger Reden überhaupt nichts. Die Unterwanderung und Ausgrenzung ging jahrelang unvermindert weiter und abertausende Südtiroler waren gezwungen, im Ausland Arbeit zu suchen. Die Feuernacht war ein Verzweiflungsakt junger Südtiroler, auch gegen die Leisetreterei der SVP gegenüber Rom. All das hätte wohl nicht in die Paket- Erfolgsgeschichte gepasst.
Wieder gibt es junge Südtiroler, die in diesem mafiösen, instabilen Staat keine Zukunft sehen und eben durch Selbstbestimmung diese selber gestalten wollen, eine Vision, zu der man keinen Südtiroler erst aufhetzen muss, sofern er nicht durch den Wohlstand schon eingeschläfert wurde.
Ivo Hechensteiner
St. Pauls