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Sprache im Handel: Vogelfutter in mehreren Sprachen – Lebensmittel nur auf italienisch

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Laut EU-Vorschrift ist auf dem gesamten Territorium der EU der Handel mit Nahrungsmitteln verboten, wenn die vorgeschriebenen Angaben nicht in einer für den Käufer leicht verständlichen Sprache abgefasst sind.
Was in der Theorie gut klingt, nämlich dass alle Bürger das Recht haben, in ihrer Sprache darüber informiert zu werden, was in Lebensmitteln enthalten ist, scheitert in Süd-Tirol einmal mehr an der praktischen Umsetzung.
Ein großer Teil der in Süd-Tirol erhältlichen Lebensmittel ist nämlich nur mit rein italienischen Inhaltsangaben versehen.

Dieser Umstand stellt nicht nur eine Diskriminierung der Süd-Tiroler Bevölkerung dar, da der Gebrauch ihrer Muttersprache einfach ignoriert wird, sondern ist auch ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko. Insbesondere für Allergiker ist die Kenntnis über die Zusammensetzung der gekauften Lebensmittel von größter Wichtigkeit.
Nicht umsonst werden bei maschinell verarbeiteten Lebensmittel ausdrückliche Warnungen auf der Verpackung angebracht, da durch gemeinsame Produktionsschritte diese auch Spuren anderer Stoffe enthalten können.

Die SÜD-TIROLER FREIHEIT hat sich daher in einigen großen Lebensmittel-Geschäften umgesehen und ist zum ernüchternden Ergebnis gekommen, dass man in den allermeisten Fällen vergeblich nach Produkten mit deutschsprachigen Inhaltsangaben sucht.

Selbst Produkte, die aus deutschsprachigen Ländern importiert werden, müssen in Süd-Tirol aufgrund der gesetzlichen Vorgaben mit einem italienischen Etikett versehen werden, sodass auch bei diesen der deutsche Text überklebt und damit unkenntlich gemacht wird.

Besonders kurios ist jedoch der Umstand, dass Produkte, die in Italien für den deutschsprachigen Markt hergestellt werden, mit deutsch-, bzw. sogar mehrsprachigen Etiketten versehen werden, dieselben Produkte in Süd-Tirol aber nur mit italienischen Etiketten verkauft werden.

Auch die in mehreren Staaten tätigen Lebensmittelketten, die ihre Eigenprodukte in Italien herstellen lassen, verkaufen diese in Süd-Tirol nur mit italienischen Etiketten, während sie dieselben für die Filialen der anderen Staaten  mit mehrsprachigen Beschreibungen versehen lassen.

Der von der SÜD-TIROLER FREIHEIT getätigte Vergleichskauf derselben Produkten in Bozen und Innsbruck ist daher zu folgendem Schluss gekommen:

Während in Süd-Tirol selbst bei Vogelfutter die Inhaltsstoffe in mehreren Sprachen angegeben werden, ist dies bei Lebensmitteln offensichtlich nicht möglich, oder nicht erwünscht.

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