Gewalt und Kolonialismus – 1911 – 1943: Die Ausstellung, die von
Costantino Di Sante, einem jungen Historiker aus den Abruzzen,
zusammengestellt wurde, möchte dem interessierten Publikum durch
Dokumentarfotografien ein Stück italienische Kolonialgeschichte
vorstellen: die Besetzung Libyens, Gewalt und Kolonialismus.
Die Ausstellung zeigt im ersten Abschnitt den europäischen Kolonialismus und den italienischen Kolonialismus und dann folgt sie den Phasen der italienischen Eroberung Libyens, von 1911 bis 1943: die Besetzung von 1911, die Deportationen von Menschen, Frauen und Kinder nach Italien, Tremiti Inseln, Ustica, Ponza, Ventotene und Gaeta, den libyschen Widerstand und die Zeit der Statuti Coloniali; die Wiedereroberung von 1921 bis 1931; die Konzentrationslager in Libyen (15 wurden gebaut); der zweite Weltkrieg und das Ende des italienischen Kolonialismus im Jahr 1943.
Die Ausstellung zeigt Quellen aus verschiedenen Museen, öffentlichen und privaten Archiven, aus libyschen und italienischen Bibliotheken. Jede Tafel besteht aus einer Kurzbeschreibung, aus Fotografien, Dokumenten, Zeitungsartikeln, Grafiken, Landkarten, Zeichnungen und Zeitleisten.
Die Ausstellung liegt in zweifacher Ausführung vor, in Arabisch/Englisch und Arabisch/Italienisch.
Die Tafeln sind als historisch-didaktischer Parcours konzipiert und nach thematischen sowie chronologischen Kriterien geordnet.
Die Themen sind in elf Bereiche gegliedert, die sich durch unterschiedliche Farbgestaltung unterscheiden.
Leider wurde versäumt, bei den zuständigen Stellen um die Finanzierung von Tafeln mit Erklärungen in deutscher Sprache anzusuchen. Aber die Bilder von Massenerschießungen und gehenkten Menschen sprechen für sich.
Lanfranco Di Genio für die Associazione culturale BZ1999
Roland Lang für den Südtiroler Heimatbund
Ausstellung von Dokumentarfotografien
Die Italienische Besatzung in Libyen
Gewalt und Kolonialismus 1911 – 1943
Sernesiplatz 1 in Bozen
Von 17.11 2009 bis 6.01.2010.
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, 9.00 – 18.00 Uhr, ausgenommen an Feiertagen.