Beim ersten Gesprächen zwischen den Betreibern, dem Land, der Gemeinde und Gewerkschaftsvertreter über die Zukunft der Stahlwerke wurden dem Werk Begünstigungen in Aussicht gestellt, die an Sondergesetze für italienische Industrieansiedelungen während des Faschismus erinnern, so Roland Lang von der SÜD-TIROLER FREIHEIT.
Wurde damals die Ansiedelung von Schwerindustrie durch finanzielle
Erleichterungen, gute Bahnverbindungen usw. unterstützt, um
italienische Arbeiter nach Südtirol zu pumpen, so werden sie jetzt als
Druckmittel dafür verwendet, dass die Stahlwerke nicht schließen.
So hat Umweltschutzlandesrat Laimer versprochen, dass die gesetzlich
vorgeschriebenen maximal 45 Dezibel Lärm bei Nacht nur für die
Stahlwerke außer Kraft gesetzt werden! Der Stadtteil Oberau Haslach mit
knapp 15.000 Einwohnern wird es zu hören bekommen.
Industrielandesrat Widmann hat in Aussicht gestellt, die Miete für das
15 Hektar große Werksgelände auf die Hälfte zu reduzieren, womit dem
Land 800.000 Euro jährlich entgehen werden. Selbstverständlich
rückwirkend vom 1. Jänner 2009 an, womit die Miete für 2010 bereits
entrichtet ist. Das wären, sollte der Pachtvertrag bis 2025 planmäßig
laufen, 13 Millionen Euro Verlust für die Provinz.
Trotz dieser „Sonderbehandlung“ hat aber Ernesto Amenduni, Leiter der
Stahlwerke, klar erklärt, dass der Markt für Stahlprodukte bereits
jetzt übersättigt ist! Daran wird auch das Flebo von der Provinz nichts
ändern, ist Lang überzeugt.
Mit dem feigen Druck von 500 gefährdeten Arbeitsstellen möchten die
Stahlwerksbetreiber nochmals Beiträge und Subventionen kassieren, so
die SÜD-TIROLER FREIHEIT. Dabei liegen die Pläne für eine Wohnbauzone
auf dem Areal der Stahlwerke längst bereit, so Roland Lang.
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT