Die Gemeinderatsgruppe Bozen der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT fordert mehr weibliche Straßennamen in Bozen. Allen voran eine Maria- Theresien- Straße. Maria Theresia gehört zu den größten Frauengestalten Europas. In Bozen, mit mehr als 350 Straßennamen, sind nur etwa 17 davon Frauen gewidmet, wobei zu dieser niedrigen Zahl auch St. Magdalena und der Marienplatz mitgezählt wurden. Männernamen haben in Bozen 109 Straßen und Plätze, wobei auch viele faschistisch belastete Namen, wie jene des faschistischen Kaplans Reginaldo Giuliani und des Generals Luigi Cadorna, zu dieser hohen Zahl beitragen.
Eine Frau, die europäische Geschichte schrieb, scheint noch auf keiner
Tafel in Bozen auf: Kaiserin Maria Theresia, verstorben am 29. November
1780, vor 230 Jahren. Ihr verdankt Mitteleuropa die allgemeine
Schulpflicht, sie führte eine strenge Trennung von Justiz und
Verwaltung und das Grundbuch ein. Maria Theresia verdient sich eine
Straße in Bozen, so Roland Lang, Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER
FREIHEIT.
Warum braucht Bozen eine Maria Theresien-Straße? Weil sie bleibende
Werke geschaffen hat, die auch noch heute, 230 Jahren nach ihrem Tod,
Gültigkeit haben:
– Gerichtswesen: Abschaffung der Folter
– Steuer: Gerechte und gleichmäßige Aufteilung der Steuerlasten: Sie
unterwarf den bisher abgabenfreien Grundbesitz des Adels und der
Geistlichkeit der Steuerpflicht.
– Sie führte Volkszählungen ein und die Hausnummerierung
– Einführung des Grundbuches ( Maßstab 1: 2880).
– Sie führte in ihrem Reich (Mitteleuropa) ein einheitliches Zollgebiet ein.
– Zu ihrer weiteren innenpolitischen Leistungen gehörte auch das
Trockenlegen von Sümpfen, wie des Gebietes Moritzing- Siebeneich bis
nach Meran.
– Vor 238 Jahren führte Maria Theresia durch Dekret den Hl. Josef als Landespatron für Tirol ein.
– Bis vor kurzem Zahlungsmittel: Ihr Maria Theresien Taler. Er war auch
nach Ende des zweiten Weltkrieges noch in vielen Teilen der Welt ein
gebräuchliches Zahlungsmittel. Die grosse Bedeutung des Talers zeigte
sich darin, dass während des zweiten Weltkrieges die Münzstätten in
Rom, London, Paris, Brüssel und auch Bombay ebenfalls den Maria
Theresien Taler weitgehend originalgetreu nachprägten.
– Ihre Heiratspläne, Schwiegermutter in Parma, Spanien, Modena und Frankreich zu werden, seien nur am Rande erwähnt.
Roland Lang
Leitungsmitglied der SÜD-TIROLER FREIHEIT